Hundekacke und tote Kälber. Teil 1

Die Debatte um Hundekot auf landwirtschaftlichen Flächen ist seit Jahren im Gange, derzeit hat es den Anschein, dass sie mal wieder ein bisschen gestreut wird wie Gülle von einem Prallteller. Worum geht es eigentlich? Also abgesehen davon, dass letztlich selbstverständlich sein sollte, seinen Hund nicht auf Wiesen und Weiden kacken zu lassen?

Zeichnung von mehreren schwarz-bunten Kühen hinter einem Schild "Hier ist die Salastschüssel der Rinder, kein Hundeklo" und einem irritiert schauenenden Hund
Bild: Rene Rempt. Vielen Dank!

Es geht vor allem um einen ganz bestimmten Parasiten: „Neospora caninum“. Es gibt jede Menge Parasiten, die von Hunden auf andere Tiere – oder umgekehrt – übertragen werden können. Die bekanntesten sind Zecken, Flöhe und Würmer. Manchmal bekommst sogar ein Mensch davon etwas ab. Das nennt man dann „Zoonose“ – was bei Neospora caninum übrigens nicht der Fall ist. Was macht Neospora caninum jetzt so besonders, dass es einen so großen Wirbel gibt und der digitale Blätterwald rauscht?

Ich habe mich auf die Suche nach einer Antwort begeben. Meine erste Station war Wikipedia. Dort habe ich eine A4-Seite voller Fachbegriffe präsentiert bekommen. Nicht wirklich etwas, dass mich tatsächlich viel weiter gebracht hat. Im Endeffekt habe ich einen ganzen Schwung Artikel zu dem Thema gefunden, ausgedruckt und während es im digitalen Blätterwald rauscht, raschelten bei mir die Papierstapel, färbten sich vom Textmarker zunehmend grüner und wuchsen die Notizen.

Als einzelliges Lebewesen hat der Parasit verschiedene Entwicklungsstadien. Diese Stadien haben ziemlich komplizierte Namen. Einer davon ist „Trachizoit“. Diese Trachizoiten sehen ein bisschen aus wie ein Halbmond. Oder so eine gebogene Fleischwurst. In mikroskopisch klein. Genauer: die sind etwa 3 – 8 µ mal 1 – 5 µ . µ ist das Zeichen für My oder auch Mü. Das bedeute „Mikrometer“. Weiter unten geht es um Oozyten, deren Größe beträgt 10 µ.

Ein µ , My oder Mü ist also ein Millionstel Meter. In Millimetern ausgedrückt ist so ein Trachizoit(enfleischwurst-Halbmond) also 0,003 – 0,008 mal 0,001 – 0,005 Millimeter groß. Eine Oozyste 0,01 Millimeter.

Zum Vergleich: unsere Haare sind durchschnittlich 0,05 – 0,08 Millimeter dick. Das heißt: würdet ihr ein Haar glatt durchschneiden, könnten darauf mindestens 10 Trachizoiten Party machen. Das mal so zum Größenvergleich.

Einen Floh oder eine Zecke als Parasit könnt ihr sehen. So ein Sporentierchen (auch „Apicomplexa“ genannt) wie Neospora caninum nicht. Das lebt auch nicht AUF einem Hund oder AUF einem Rind, sondern erst einmal IN EINER ZELLE von dem Wirtstier.

Das „Gasthaus zum fröhlichen Kläffer“ wird euch noch öfters unterkommen, Bild: Manuela von Häfen

Hat Neospora caninum das Stadium „Sporogonie“ erreicht (was passiert, wenn der Erreger sich vermehrt) ist es infektiös. Das heißt, ab da kann es ein Tier krank machen. Damit so ein Erreger aber die Reise zum nächsten Ziel überlebt, braucht es eine sichere Hülle. Das sind die Sporoblasten. Aber auch Sporoblasten brauchen noch einen Schutz. Ein Taxi. Diese nennen sich Oozyten.

Mein Weg auf der Suche nach Antwort hat mich unter anderem zu einer Studie vom Friedrich-Löffler-Institut in Wusterhausen geführt. Die Studie aus Wusterhausen sollte ganz konkret herausfinden, wie gefährlich Hundekot tatsächlich für tragende Rinder ist, DIE AUF EINER WEIDE FRESSEN. Auch das ist wichtig zu wissen: es ging in Wusterhausen nicht darum, in wieweit Futter wie Heu oder Silage kontaminiert sein könnten. Dazu gibt es eine Doktorarbeit mit über 200 Seiten *seufz *

Mit als Erstes muss bei so einer Studie überlegt werden, was eigentlich tatsächlich Sache ist. Also wo laufen Hunde tatsächlich, wenn deren Besitzer mit denen draußen in der Pampa unterwegs sind? Dann spielt es ja auch immer eine Frage, wie viele Hunde so auf einer Fläche herumrennen. Nicht zu vergessen, wo und in welchen Mengen die dann dort kacken.

Damit wird es dann schon problematisch. Denn ehrlich gesagt weiß das nämlich niemand. Es wird ANGENOMMEN. Ich weiß, dass mindestens eine der Personen, die an der Studie beteiligt waren, selbst einen Hund hat(te). Den haben wir nämlich mal „interwufft“. Außerdem war sie ziemlich aktiv im Rettungshundewesen etc. – also hat sie auch immer viele andere Hunde beobachten können. Wenn jemand etwas „annimmt“, dann tut er es erst einmal aufgrund seiner eigenen Erfahrungen und Beobachtungen.

Wenn ihr also selbst überlegen müsstet, welche Flächen Hunde in der Pampa benutzen und wo die sich dann lösen – was wäre eure Antwort? Also außer dem oft reflexhaften „Keine Ahnung“? In Wusterhausen ist es wie überall: es gibt eingezäunte Flächen und es gibt nicht eingezäunte Flächen. Meistens ist alles nur ein bisschen größer dimensioniert als hier in der Gegend. Junior hat auf dem WfbM-Bauernhof in Heilbrunn gearbeitet, das gehört zu Wusterhausen. Deshalb kenne ich die Gegend tatsächlich.

Viele eingezäunte Flächen sind mit mehreren Stromlitzen übereinander eingezäunt. Deshalb machen viele Hunde nur EINMAL die Erfahrung, unter so einem Zaun durchzulaufen und meiden diese Flächen. Zu beachten ist auch, dass die Studie erstellt wurde, bevor die Wolfsproblematik hochgekocht ist. Mittlerweile sind fast alle Weideflächen noch viel besser gesichert. Dort kacken sie maximal am Rand vor dem Zaun. Auf uneingezäunten Flächen ist das schon etwas anders – aber auch dort werden sich viele Hunde eher im Randbereich aufhalten. Einfach auch, weil er in der Nähe seines Menschen bleiben möchte.

Die Menge an Hundekot auf einer Fläche… damit kommen wir in einen „na jaaaa, vielleiiiicht…“-Bereich. Denn darüber ist noch weniger bekannt. ABER die Wahrscheinlichkeit, dass Flächen in direktem Umfeld von Dörfern und Städten und/oder an viel frequentierten Wegen liegen, generell höher belastet sind als Flächen die weiter weg vom Schuss liegen, sollte schon klar sein. Die meisten Hundehalter laufen nicht wirklich gerne weitere Strecken. Generell ist es aber so ein: „Keine konkrete Ahnung“.

Dann geht es ja um die Hundescheiße. Deshalb haben sich die Wusterhausener eine Studie angeschaut, wo von 24.089 Hunden, die überwiegend aus Privathaltung stammten, Kotproben gesammelt und ausgewertet wurden. Das Ergebnis war, dass bei diesen ganzen Hunden nur bei 47 Tieren Neospora caninum nachgewiesen werden konnten. Das macht einen Prozentsatz von 0,19 % aus. Insgesamt geht man in Deutschland davon aus, dass 0,2 % aller Hunde mit dem Parasiten infiziert sind.

Was bedeutet das konkret? Dass all diejenigen, die in der Schule Mathe total doof fanden und der Ansicht waren „das brauche ich NIE WIEDER!!!“ jetzt ein Problem haben ;-). Ich rechne das mal ein bisschen um: in 1 % passen 5 Mal die 0,2 % hinein. Nun nimmt man diese 5 mal 100 um herauszubekommen, wie hoch überhaupt die Zahl ist, die 100 % ausmacht. Das wären 500. Hunde. Von 500 Hunden ist (reich rechnerisch) also einer der „Wirt zum fröhlichen Kläffer“ dieses Parasiten.

Was wiederum bedeutet, dass genau dieser eine Hund faktisch auf eine Weide rennen und einem Rind fast direkt vor die Futterluke kacken müsste, damit dieses von seinen Erregern etwas abbekommt.

Aber da gibt es ja noch mehr Faktoren, die eine Rolle spielen, wenn es darum geht, ob so ein infizierter Hund tatsächlich ein Rind so beeinträchtigen kann, dass es verkalbt. Einer dieser Faktoren ist DIE ZAHL DER ERREGER, DIE ÜBERTRAGEN WERDEN. Infektiös sind Neospora caninum-Erreger ja nur in einem bestimmten Stadium. Deshalb werden die Oozyten gezählt. Oozyten sind so etwas wie die Eier von diesem Parasiten. Also die Form, die außerhalb des Wirtstieres überleben kann.

In echt sehen Oozyten viel langweiliger aus. Aber die haben so ein bisschen was von Emoji, Jack Skeleton und Minions – und ICH kann mir den Kram so einfach besser merken! Bild: Manuela von Häfen

Kennt ihr diese russischen Matroschka-Puppen? Also eine große in der immer kleinere Puppen stecken? So ähnlich ist das mit den Oozyten. In einem solchen Parasitenei stecken mehrere Sporoblasten und die sind wiederum mit Sporozoiten gefüllt. Stellt euch also vor, ihr macht die Matroschka-Puppe auf und da sind Zwillinge drin. Ihr macht diese Zwillinge auf – und die haben wiederum kleinere Zwillinge oder gar Vierlinge in sich, die ziemlich fies sind und sich ziemlich schnell vermehren können um irgendwann am Ende selbst Oozyten zu werden. Ein Teil dieser Oozyten nimmt dann die Abenteuer-Rutsche durch den Darm um irgendwann irgendwo umgeben von einem Haufen Kacke auf den Boden zu plumpsen. Das ist so die ziemlich vereinfachte Erklärung.

Ein Rind muss demnach so viele Erreger aufnehmen, dass ein Teil davon es schafft, es sich im Rind gemütlich zu machen und zu vermehren. Dazu müssen ein ganzer Haufen dieser matroschkaartigen Sporentierchen es schaffen, irgendwo durch Zellwände zu flutschen um sich jeweils IN EINER ZELLE breit zu machen. Wenn sie ihr neues Zuhause gefunden haben, können sie sich weiter vermehren.

Ein Problem ist, dass bei Neospora caninum zu der Zeit, wo die Studie stattgefunden hat, nicht so ganz bekannt war, was so eine Oozyste dieses Erregers überlebt und was nicht. Also ob UV-Strahlung vom Tageslicht, Regen, Frost oder was auch immer dem etwas ausmacht. Diese Widerstandsfähigkeit nennt sich „Tenanzität“. Da Neospora caninum aber ziemlich eng mit dem Erreger Toxoplasma gondii verwandt ist, kann man auf dessen Forschungen zurückgreifen. Toxoplasma gondii sagt euch vielleicht in der langen Form nichts, aber bei den Wörtern „Toxoplasmose, Katzen, Schwangerschaft“ könnte es so ein paar aufsteigende Wolken mit „ja, da war doch was!“ geben. Mit im schlimmsten Fall drastischen Auswirkungen bei schwangeren Frauen und ungeborenen Kindern ist der halt schon besser erforscht.

Toxoplasma gondii überlebt zum Beispiel einen Urlaub in der Arktis. Oder in der Tiefkühltruhe. Der findet auch die Tropen ganz angenehm, obwohl seine Wohlfühltemperatur 4 ° Celsius sind, das ist so in etwa Kühlschranktemperatur (gut, die sollte bei 6 ° C liegen, aber das bekommt man nicht immer hin). Es gab mehrtägige Temperaturversuche, bei denen der Erreger zum Beispiel 9 Tage bei 40 ° C überlebt hat, aber nach 3 Tagen bei ansteigenden Temperaturen bis 50 ° C abgestorben ist. Sicher ist man beim Pasteurisieren – also dem kurzzeitigen (15 Sekunden bis wenige Minuten) Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 72 °C und 100 °C. Aber ansonsten fühlen sich sowohl Neospora caninum als auch Toxoplasma gondii in vielen Bereichen echt wohl – zum Beispiel auch im (Tränke-)wasser.

Aber welche Faktoren sind NOCH wichtig, um herauszufinden, ob ein Rind verkalbt, weil es infizierte Hundescheiße mitgefressen hat? Diese Oozyten sind ja noch lange nicht das Ende der Geschichte!

Eine Sache, die auch wichtig ist, ist die AUSSCHEIDUNGSZEIT den Hundes. Irgendwo in der Studie wird das mit Patenzzeit bezeichnet. Ein infizierter Hund kackt nicht permanent die Oozysten in der Gegend herum, sondern nur in einem bestimmten Zeitraum. Dann aber mit steigender Anzahl. Konkreter: zwischen Tag 3 und Tag 14 nach dem ein Hund sich mit dem Parasiten angesteckt hat, scheidet er selbst welche aus – und weil die sich halt vermehren wie blöde, zunehmend mehr. Bedeutet platt gesagt: Ein Hund müsste rund 14 Tage lang selbst infiziert sein und dann einem Rind fast vors Maul scheißen, damit das Rind möglichst viele Oozysten-Matroschkas aufnimmt. Woher weiß man, wann ein Hund anfängt, diese Parasiteneier mit zu kacken? Man hat gesunde Hunde eine genau definierten Anzahl dieser Parasiten gespritzt und dann geschaut, was passiert.

Aber… was ist noch wichtig? DAS RIND! Ab wann sorgen Oozysten bei einem tragenden Rind für einen Abort? Gute Frage. Nächste Frage: Wie findet man das heraus? Man nimmt ein paar gesunde, trächtige Rinder und verpasst denen (also wie bei den Hunden) genau abgezählte Dosen mit dem Erreger. Da schon länger bekannt war, in welchem Zeitraum die Kälberfrühchen-Totgeburten zur Welt kommen, war es einfacher, den Zeitraum zu bestimmen, wann die tragenden Rinder diesen Erreger per Spritze verpasst bekommen.

Rinder sind rund 280 Tage trächtig, das sind – genau wie beim Menschen – rund 9 Monate. Die meisten Aborte oder „Kälberfrühchen“ durch Neospora caninum passieren zwischen den Tagen 120 und 130 der Trächtigkeit. Heißt: entweder kommt es schon tot zur Welt oder es kommt lebend zur Welt und lebt aufgrund der mangelnden Entwicklung wahrscheinlich nicht besonders lange. So wie ich es herausgelesen habe, gab es vier trächtige Rinder, an denen probiert wurde, wieviele Erreger es braucht, um die Trächtigkeit zu beenden. Bei zwei Rindern ist nichts passiert, die haben ihre Kälber normal bekommen. Das Problem ist: die Kälber sind zwar nach der normalen Tragezeit zur Welt gekommen, aber da Neospora caninum durch das Plazentagewebe marschieren kann, tragen diese Kälber den Erreger schon in sich. Eine der vier Kühe hatte dann einen Abort – also eine zu frühe Totgeburt und die andere ein „Kälberfrühchen“ ohne große Überlebenschance.

Je mehr Erreger in der kritischen Zeit zwischen 120 und 130 Tagen durch die Plazenta marschieren können, desto höher ist das Risiko, dass es einen Abort gibt. Dieses „mehr“ fängt bei 41.000 an.

Da die Wusterhausener Studie sich darauf bezogen hat, welches Risiko bei WEIDERINDERN besteht, spielt natürlich auch die Weidezeit selbst eine Rolle. Es gibt natürlich extensiv gehaltene Rinder, die das ganze Jahr über draußen gehalten werden – aber das ist zum Beispiel auf Pachtflächen nicht ohne weiteres möglich. Es gibt die „Weideruhe“. Eine Erholungszeit für die Weideflächen über den Spätherbst/Winter. Zudem würden die Tiere in der nassen Jahreszeit die Weideflächen allein durch ihr Gewicht in weiten Teilen kaputt treten. Also hat man die übliche Weidezeit genommen, die ihr vielleicht aus einigen Werbungen von Molkereien kennt: 130 Tage.

Weil es aber eben keine konkreten REALEN Daten von Grünlandflächen gegeben hat, wurde ein „worst case“-Szenario angenommen, bei dem eine Grünlandfläche quasi mit kiloweise hochkontaminierter Hundekacke gleichmäßig versorgt wurde (!!!!) und dann wurden die Rechenleistung von Computern dazu aufgefordert, daraus im Endeffekt ein noch wie „worst caseres“ Szenario zu errechnen, nämlich wie noch auf diesem Utopia-Feld die Ansteckungsgefahr für tragende Rinder ist.

Computer machen so etwas. Die tun einfach, was man denen sagt und gucken einen nicht an mit dem Blick: „Aber sonst geht’s dir noch gut?“ oder legen einem eine Hand an die Stirn, ob man irgendwie Fieber hat. Natürlich kann man das alles jetzt irgendwie blöd finden. Ist es ja auch. Aber genau SO funktionieren viele Studien, für die irgendwelche Institute viel Kohle bekommen und die dann gerne zitiert werden. Es ist NORMAL. Aber bevor ihr euch aufregt: wir sind damit ja noch nicht am Ende der Studie!

Nach einigen Tabellen mit ziemlich vielen Zahlen, Potenzen und Perzentilen die ich absolut nicht verstanden habe (ist halt auch nicht wirklich wichtig für jemanden wie mich, es ist halt für eine Studie normal, dass da mit Zahlenkolonnen um sich geschmissen wird) geht es dem Ende des Berichts entgegen, der Interpretation. Deren Fazit ist: ob ein Hund auf eine Weide kackt, die von tragenden Rindern beweidet wird, ist eigentlich egal. Damit zumindest ein GERINGES RISIKO entsteht, müsste so eine Grünlandfläche regelmäßig von mindestens 87 Hunden begangen werden. Die alle mit Neospora caninum infiziert sein müssten.

Genau dafür waren diese Seiten mit Zahlenwust und das geradezu gülleartige Verteilungsszenario auf dem Utopia-Feld. Um genau das herauszufinden. Es hat also alles seinen Grund.

Da aber wie weiter oben schon zu lesen, rein rechnerisch nur 1 von 500 Hunden infiziert ist, gäbe es an so einem Ort entweder einen Brennpunkt an infizierten Hunden, oder wir nehmen einfach mal ganz rein rechnerisch an, dass 87 mal 500 = 43.500 Hunde sich auf so einer Fläche tummeln müssten, damit die Oozyten bei den trächtigen Rindern eine so hohe Anzahl erreichen, dass es zu Aborten kommt.

Was jetzt kein Freibrief sein soll, seine Hunde ungehemmt auf Wiesen und Weiden kacken zu lassen. Das gehört sich einfach nicht – und jedem, der das völlig selbstverständlich findet, wünsche ich einen Rinderbesuch im eigenen Garten. Im Herbst fangen die gerne an zu wandern und ich kann euch versprechen: 15 Rinder die ein paar Stunden Zeit haben, sich Rund um ein Haus zu amüsieren, sich die sorgsam gepflegten Begonienrabatten reinzuziehen und das Gemüsebeet zu erkunden sind nichts, was man unter „Spaß“ versteht. Also zumindest nicht für meine Eltern.

Fehlt noch etwas? Es fehlt hier noch eine ganze Menge! Aber darum geht es in den weiteren Teilen. Ich weiß, es ist viel zu lesen und manchen schreckt das ab, aber danke allen, DIE es lesen!

Quellenhinweise:

Studie aus Wusterhausen: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00013774/Risikobewertung_Neospora-caninum_050726.pdf

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Neospora_caninum

https://www.sciencedirect.com/topics/biochemistry-genetics-and-molecular-biology/neospora-caninum (warum NC die zurückgehende Population arktischer Wildtiere beeinflussen könnte, 2012)

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9405361/ NC bei Schafen

https://www.ua-bw.de/pub/beitrag_printversion.asp?ID=2512 Vorkommen in Stuttgart/RLP

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