Von der StVO, kinetischer Energie, Hundegeschirren und Transportboxen

2016 habe ich mich mal etwas mehr mit „was passiert eigentlich bei einer Vollbremsung mit einem unangeschnalltem Hund?“ befasst. Da der Artikel gute Resonanz hatte, dachte ich mir, ich überarbeite ihn ein bisschen und recycle ihn auf Humpelkumpel:

Habe ich mich in der Schule (tja, da war ich noch, bevor viele Leser überhaupt geboren wurden, nämlich bis 1986 oder so) manchmal gefragt: „Boah, den Krempel brauchst du nie wieder im Leben!“, merke ich, wie oft mir mittlerweile solche Dinge wieder begegnen – und finde es meistens sogar sehr spannend. Bei der Recherche war dann die zweite Frage: „Welche Fliehkräfte treten eigentlich auf?“. Aber das Wort „Fliehkraft“ habe ich nirgends mehr gefunden – es ist die „kinetische Energie“ und gehört zur Alltagsphysik. Das ist, was ich am Bloggen für mich so toll finde: viele Dinge wieder zu entdecken und/oder neu zu lernen.

Lassen wir die Formel also weg und befassen und a) mit der Straßenverkehrsordnung, b) mit der kinetischen Energie und c) mit verschiedenen Geschirren. Denn bei einem Hund in einem Fahrzeug hat man mit alle dem zu tun. Eigentlich.

a) die Straßenverkehrsordnung (StVO)

Tiere die in einem Auto transportiert werden, fallen unter die Ladungssicherungspflicht. Viele Menschen denken, insbesondere, wenn sie viel irgendwelche Ramsch-TV-Sendungen mit Polizeiberichten gucken, Ladungssicherung betrifft fast nur LKW´s. Nein. Ladungssicherung betrifft auch PKW´s, Anhänger und so weiter und erstreckt sich nicht nur auf Bretter, Möbel und so tote Dinge, sondern auch auf Tiere. Und damit betrifft es Hundehalter, die ein Auto benutzen. Das „ach, ist mir voll egal“ wird einem Hundehalter spätestens dann nicht mehr egal sein, wenn er neben einem sachlichen Schreiben von der Bußgeldstelle mit einer Zahlungsaufforderung sieht, das sein Punktekonto ebenfalls bereichert wurde.

Laut der Seite Bussgeld-info.de sieht der aktuelle Bußgeldkatalog drei aufeinander aufbauende Tatbestände vor: das Tier ungesichtert im Auto zu haben kostet 35 Euro und bringt noch keinen Punkt. Hat man sein Tier ungesichert im Auto und es kommt zu einer Verkehrsgefährdung, kostet das 60 Euro und einen Punkt in Flensburg. Hat man sein Tier ungesichert im Auto und es kommt zu einer Sachbeschädigung, sind es 75 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg.

Wohlgemerkt… bei den Tatbeständen „Gefährdung“ und „Sachbeschädigung“ ist es NUR das Bußgeld für den Tatbestand „ungesichertes Tier im Auto“. Meistens gibt es ja noch ein paar Sachen drumherum, die Bußgelder und Punkte insgesamt ansteigen lassen.

Hier mal der Gesetzestext zum Thema Ladungssicherung:
§ 22 Ladung
(1) Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.

Damit wären wir auch gleich wieder bei dem „beliebten Thema“ „Tiere sind im Gesetz eine Sache!“, was immer wieder auftaucht – aber schon seit 1990 so nicht mehr stimmt. Denn ja, wenn man den Text da oben liest, könnte man denken, man müsste sein Tier ausstopfen… aber nein, laut § 90 a im Bürgerlichen Gesetzbuch sind Tiere keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt, auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.

„Nicht etwas anderes bestimmt ist“ bedeutet, das man durchaus berücksichtigt, dass ein Tier nun einmal kein Karton, kein Backstein oder sonst etwas fest Verzurrbares ist. Auch ein gesichertes Tier kann bei einer Vollbremsung oder beim Abbiegen im Auto herumrutschen, hinfallen, ein bisschen herumrollen. Wichtig ist aber, das es wirkungsvoll daran gehindert werden kann, sich frei durchs Auto zu bewegen oder eben auch bei einer plötzlichen Bremsung nicht durchs Auto zu fliegen – oder auch aus einem Fenster oder einer Klappe zu springen, die auf ist bzw. plötzlich auf geht. Auch immer wieder ein leidiges Thema bei Tierschutzhunden: „ich wollte den nur eben anleinen und dann ist der aus dem Auto und weg, der war nicht mal zwei Stunden in Deutschland!“.

Warum das eigentlich alles? Was ist so dramatisch daran, wenn der kleine Zwergfiffi von 5 kg frei im Auto rumtobt „und überhaupt liegt der ja meistens sowieso hinten auf der Rückbank…“? Damit wären wir bei der…

b) kinetische Energie.

Laut Wikipedia ist Kinetische Energie (wird auch Bewegungsenergie genannt) eine Energie, die ein Objekt aufgrund seiner Bewegung erhält. Sie hängt von der Masse und Geschwindigkeit des bewegten Körpers ab. Natürlich gibt es auch eine Berechnungsformel mit vielen mehr oder minder verzierten Buchstaben, bei der ich aber in erster Linie denke: „Ja, schön. Sieht interessant aus. Fast ein Kunstwerk!“. Das Gewicht, das klein Fiffi entwickelt, wenn er bei einer Vollbremsung durchs Auto fliegt – und mit dem er dann sein Herrchen, Frauchen, ein Kind oder die Autoscheibe trifft nennt sich also „kinetische Energie“.

Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/ sind das zum Beispiel bei einem Handy mit ca. 300 Gramm rund 29 kg*. Hättet ihr DAS gedacht? Stellt euch vor, ihr habt das Handy auf der Ablage liegen und es knallt euch mit so einem Gewicht ins Gesicht. Da kann man wirklich nur „meine Fresse“ sagen. Entsprechend sollte man sich übrigens auch überlegen, was man so an seinen Rückspiegel hängt. Mein Mann hatte lange Zeit da eine ganze Sammlung von Einkaufswagenchiphaltern dran. Er hat sich nie etwas dabei gedacht. Bis ich mal gefragt habe, ob er schon mal darüber nachgedacht hat, wie sein Gesicht aussieht, wenn ihm das Zeug bei einer Vollbremsung ins Gesicht fliegt. Danach hat er sie abgenommen. Man kann nicht immer an alles denken (frau auch nicht!), deshalb ist es mitunter gar nicht so verkehrt, wenn jemand etwas mal von einer anderen Sichtweise her anspricht. 

Ein kleiner Hund von 5 kg – was meint ihr, könntet ihr den noch halten? Was denkt ihr, welches Gewicht der dann wohl entwickelt, wenn er durchs Auto fliegt? Der wiegt dann rund 481 kg*. Und knallt wie ein Geschoss durch die Scheibe. Oder durch euer Genick. Ein Hund von 40 kg bringt es dann sogar auf das Gewicht eines Kleinwagens – über 3.800 kg* fliegen durchs Auto. Das hält keine Kopfstütze, kein Fenster… so ein Gewicht hält letztlich nicht mal so ein übliches spilleriges Teil auf, das man als „Sicherheitsgitter“ zwischen Rücksitz und Kofferraum klemmt.

Aber es geht hier dann aufgrund der besonderen Situation mit einem Lebewesen auch weniger darum, zu erwarten, dass ein im Auto gesichertes Tier auf den Zentimeter genau an seinem Platz bleibt wie ein festgezurrter Karton. Das funktioniert bei den Anschnallgurten für Menschen ja auch nicht (wie ihr oben auf dem Crashtest-Bild mit den Kinderdummys seht, wenn ihr das hinterste, längs zur Fahrtrichtung sitzende Kind anguckt).

c) Geschirre und Co.

Wie es bei einem Unfall tatsächlich wird, kann ohnehin fast niemand vorhersagen. Wobei es einige ziemlich interessante Videos gibt, bei denen Crashtests mit Hundedummys gemacht worden sind. Zum Beispiel das hier: (klick mich, ich bin ein Link). Die Allianz-Versicherung hat auch Testen lassen. Das ALTE Video von denen gibt es auch noch online. Interessant fand ich vor allem, das bei einem Test so ein kurzes Verbindungsstück von Gurtschloss zu einem Karabiner benutzt wurde, wie man es auch im Zubehörhandel bekommt – und es als erstes den Karabiner zerlegt hat und daraufhin der Hund ungehindert in den Vordersitz gekracht ist. Das hätte für den Fahrer dann durchaus eine Querschnittslähmung bedeuten können. Ich habe ja selbst oft erlebt, das bei Hundezubehör ziemlich bescheidenes Material verwendet wird und wie schnell stabil aussehende Karabiner oder Panikhaken dann brechen. Oder in einem Video wird gezeigt, wie eine Katzentransportbox (also zugegeben eine von der billigen Sorte um die 20 Euro, die keine Fluglinie als Transportbox zulassen würde…) auf dem Rücksitz angebracht wird – und wie die sich beim Aufprall zerlegt, die Türe rausbricht und die Katze zum Geschoss wird.

Wobei es ja letztlich weit weniger oft ein Unfall sein wird, sondern eher mal ein abruptes Abbremsen, das einen Hund ins Geschirr drückt und ihn daran hindert, durchs Auto zu fliegen. Oder letztens standen wir an einer Ampel und ein Transporter ist mit einem Hund auf dem Beifahrersitz vorbeigefahren. Der Hund hat Rocky und Joey gesehen und ist die Seitenscheibe hochgegangen. Wenn der gekonnt hätte, wäre er raus gesprungen. Da gibt es ein ähnliches Video übrigens auf Youtube, wo ein Hund neben der Straße auf einem Feld Wild sieht und aus dem Fenster springt um das Wild zu jagen.

Tja und dann gibt es noch Hundeboxen. In verschiedenen Qualitäten und Größen. Eine tolle Idee, aber nicht für jeden Hundehalter mit Auto umsetzbar. Als ich in Wuppertal einige Wochen lang neben Farino noch einen kleinen Terrier betreut habe, waren unsere Autofahrten mit Farino gesichert auf der Rückbank und Blacky in seiner Transportbox. Aber eine Transportbox für Farino hätte zum Einen nicht ins Auto gepasst und wenn, wäre sie dermaßen groß gewesen, das wir selbst kaum noch Platz gehabt hätten. Wenn man im Auto die Möglichkeit hat, ist eine ausreichend große Transportbox eine tolle Sache – aber nicht jeder hat nun einmal die Möglichkeit dafür und manchmal hat man eben auch kein Auto und nutzt nur ab und an eines mit.

Das Blöde ist aber, dass es bislang außer Transportboxen tatsächlich kaum eine Möglichkeit gibt, seinen Hund für eine Unfallsituation ausreichend zu sichern. Und selbst da ist ja je nach Unfall nicht gesagt, das die nicht zermatscht wird. 2016 war eine internationale Hundeausstellung – ich glaube, die war in Italien oder Spanien. Jedenfalls irgendwo im Süden und aus Russland hatten sich mehrere Hundezüchter zusammengetan um dort mit einem Kleintransporter zusammen hinzufahren. Sie sind dort nie angekommen. Ein LKW hat ihnen die Vorfahrt genommen. Weder einer der Hundebesitzer noch einer der Hunde hat überlebt. Der LKW-Fahrer übrigens auch nicht.

Aber was nun tun, wenn man keinen Platz für eine Transportbox hat, wenn man vielleicht nur ab und an ein Auto mitbenutzt oder wenn man im Prinzip sowieso am liebsten auf die ganzen Regeln und Vorschriften scheißt und sie unnötig findet?

Ich denke, das Allermindeste, was man tun sollte ist, seinen Hund zumindest dagegen zu sichern, das er sich während der Fahrt frei überall im Auto bewegen kann. Natürlich würden sich auch das Front Range Harness (also ein typisches Geschirr bei dem der Hund seinen Kopf durchstecken muss und das per Bauchgurt geschlossen wird) bei einem Unfall wo man gegen ein festes Hindernis kracht, sofort zerlegen. Die Kunststoffschnallen wären durch und der Aluhaken hält – ebenso wie die einfachen, geschweißten Ringe in fast allen anderen Geschirren – einer Energie von mehreren hundert Kilogramm schlichtweg nicht stand.

Farino haben wir im Auto immer mit Zubehör aus dem Kletterbedarf gesichtert. Bandschlingen, die darauf ausgerichtet sind im Notfall einen stürzenden Erwachsenen aufzufangen und Kletterkarabiner, die ebenso darauf ausgerichtet sind, im Notfall die Wucht von ein paar hundert Kilo zu halten. Perfekt war es nicht. Aber besser als gar nichts – vor allem im ganz normalen, täglichen Alltagsverkehr.

Es gibt mittlerweile übrigens tatsächlich ein Geschirr, dass zusammen mit einer Bandschnalle und Kletterhaken halten müsste, da es für den Einsatz in den Bergen entwickelt wurde: Das Ruffwear Doubleback-Harness . Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das Geschirr ist auch super um im Notfall einen bewegungseingeschränkten Hund an den Rucksack zu schnallen und Treppen hochzubekommen. Mit Joey getestet!

Flickr.com via Photopin.com . 
Alle Fotos gemeinfrei laut creativecommons.org

*Die Gewichtsangaben habe ich einer Tabelle auf der Seite von http://bkf24.de entnommen.

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Tja, was sieht denn nun ein Hund, wenn er mit uns unterwegs ist?

Hunde nehmen Farben anders wahr als wir Menschen. Was für uns vielleicht schön bunt ist, sehen sie zum Teil völlig anders. Das kann sehr hilfreich sein, wenn es um Spielzeug für den Hund geht – und es kann für den Hundesport wie z. B. Agility eine elementare Bedeutung haben. Denn wenn Hindernisse Farben haben, die der Hund kaum von seiner Umgebung unterscheiden kann, ist es für ihn umso schwerer, das Hindernis zu überwinden. Das ist im Pferdesport sehr ähnlich, Pferde sehen auch anders als Menschen und das, was für Menschen oft völlig einfach und selbstverständlich aussieht kann aufgrund des Farbensehens von Pferden eine enorme Herausforderung sein!

Hier kommt ein ganzer Bilderbogen von zwei Hunderunden für euch, wie Hunde Farben sehen und das ist so ähnlich wie bei Menschen, die rot-grün-blind sind:

Bei diesen doppelten Bildern habt ihr links die Farbwahrnehmung von Hunden, rechts die Farbwahrnehmung von Menschen. So sehen Hunde ihre Umgebung im Seepavillon.

Und so sehen sie Joey, Wiese und See.

Die bemalte Aussenwand an der Kita / Bahnhof Rheinsberger Tor. Hättet ihr gedacht, das Hunde es so sehen würden? (Wobei sie aufgrund der Entfernung eher einen verschwommenen Farbmatsch wahrnehmen würden als die Zeichnung).

Links: So sieht Farino Joey, rechts: so sieht er für uns Menschen aus.

Hier haben wir die Trennung der Sichtweisen mitten durchs Bild. Oben das satte Grün das Menschen sehen, unten wie Hunde es sehen.

 Und hier haben wir beide Hunde aus Sicht von Hunden…

Stiefmütterchen im Tempelgarten. Weiße und Blaue bleiben farbig…

Und so sehen rote und gelbe aus. Nein, die sind nicht zur Hälfte vertrocknet, so sehen Hunde diese Farben. (Und jetzt überlegt euch einfach mal, wie unglaublich „attraktiv“ manches Spielzeug für einen Hund wohl aussieht…)

Hier noch eine blühende Magnolie…

und noch mal beide Hunde im Tempelgarten.

So, nun fragt sich bestimmt so mancher „geil, womit hat die das gemacht???“ Mit einer Smartphone App:

Nennt sich bei mir auf dem Smartphone noch „Dog Vision“ – aber davon gibt es zwei und meine ist halt die hier. Die gibt es für den Preis, dass man mit viel Werbung zugeballert wird, was mitunter total nervt. Aber ich habe sie ja nicht im Dauereinsatz und für so eine Aktion ist es ganz okay. Nachtrag, wichtig! Mittlerweile gibt es diese App offensichtlich nicht mehr, dafür eine andere, die noch etwas krasser die Farben umgewandelt hat.

Viel Spaß damit!

Dieser Artikel ist von meinem Ruppi-Struppi-Blog von 2015 recycelt. Die Bilder sind in Neuruppin gemacht worden. Es wäre schade, ihn nicht noch einmal zu nutzen – und ihr seht auch gleich Joeys Vorgänger Farino, ein waschechter Portugiesischer Wasserhund, den wir schon hatten, bevor es „Bo-bama“ gab, der Hype um Wasserhunde ausbrach und wie wild angefangen wurde, irgendwelche Rassen mit Porties und Pudeln zu mischen um „Allergikerhunde“ zu kreieren und ziemlich viel Reibach mit Mischlingen zu machen.

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Unter den Besten…

In den letzten zwei Tagen hat sich ein bisschen was auf der Emsland-Seite getan und ich habe einige Touren auf Komoot ein bisschen überarbeitet / mit Tipps ergänzt. Weil sich auf den eher statischen Seiten immer wieder etwas ändert, gibt es jetzt auch die Seite „Was ist neu“, das macht es vielleicht etwas einfacher, sofort zu sehen, was sich getan hat.

Auf der Suche nach den Informationen für die Emsland-Seite ist mir die Seite vom Naturpark Hümmling untergekommen. Einer der Hümmlingspfade ist unter den fünf Besten Tagestouren ( klick mich, ich bin ein Link) in ganz Deutschland – und zwar die Theikenmeer-Runde.

Bei der Anfahrt könnt ihr recht schnell das kleine Schild übersehen, dass zum Parkplatz auf die andere Seite der Schienen weist. Wenn ihr den kleinen Weg über die Schienen rumpelt, dann gleich links hinter den Büschen abbiegen, da ist Parkfläche. Das Gebiet rund ums Theikenmeer ist Naturschutzgebiet. Das bedeutet für Hunde: LEINENPFLICHT. Das ganze Jahr über!

Am Ende des Parkplatzes findet ihr das recht neue Naturparkhaus mit Ausstellung.

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FriedWald-Geschichten

Ihr werdet hier auf der Seite auch immer mal „Geschichten aus dem FriedWald“ finden. Zum Einen haben wir in Cloppenburg den „FriedWald Bührener Tannen“ (klick mich, ich bin ein Link) und zum Anderen bin ich als Besitzerin eines Grabplatzes hier im FriedWald im Kundenbeirat der Firma und das sehr gerne. Das Waldgebiet Bührener Tannen ist ein „Multifunktionswald“ – dort gibt es einen Trimm-Dich-Pfad, einen Waldkindergarten, ein Teil wird forstwirtschaftlich genutzt und wieder ein Teil ist für Waldbestattungen.

Entsprechend: Letztes Wochenende ging es für Joey und mich in eine ganz andere Region. Wir sind nach Griesheim (bei Darmstadt) zum Treffen des FriedWald-Kundenbeirates gefahren. Laut Navi sollte die Fahrt 4,5 Stunden dauern. Da ich mit meinem alten Auto langsamer fahre, wären 5,5 Stunden auch okay gewesen. Aber dann gab es Baustellen und Unfälle auf der A1. Um 16:30 Uhr habe ich im Hotel angerufen, dass das Navi meine Ankunft nach 20:00 Uhr angibt und geregelt, dass ich den Zimmerschlüssel aus dem Nachttresor holen kann. Um 21:30 Uhr war ich dann endlich nach über 9 Stunden Fahrt da.

Gepäck aufs Zimmer bringen, mit dem Hund noch mal Gassi gehen und bei der Rückkehr einige andere aus dem Beirat treffen, die gerade vom gemeinsamen Essen kommen. Ich habe mich bemüht, vor 24 Uhr im Bett zu liegen, da es morgens um 9 Uhr zum FriedWald Dietzenbach gehen sollte und vorher noch Frühstück und Gassirunde anstanden. Um 9 Uhr ging es dann in einer Autokarawane los.

eine hohe Buche in einem Wald mit einem gelben Markierungsband drumherum
Ein Gemeinschaftsbaum

Der FriedWald Dietzenbach liegt im Bereich Darmstadt/Frankfurt und hat deshalb einen recht hohen Stand an Urnengräbern. Während hier im FriedWald Bührener Tannen am Parkplatz ein Kinderspielplatz ist, gibt es dort einen Reiterhof, Kleingärten und auf dem Parkplatz steht ein kleines Güllefass. Das war so mit der erste Eindruck, wahrscheinlich so „typisch Landei“. Ein weiterer sichtbarer Unterschied ist, dass es eine deutliche Abgrenzung zu den FriedWald-Flächen gibt. Es sind einfache Holzabgrenzungen – und die gibt es auch nur, weil es die Friedhofsvorgaben in Hessen so bestimmen. Noch etwas ist mir aufgefallen: An der Infotafel hier in Cloppenburg gibt es eine Abstellmöglichkeit für die Urne, während sich die Trauergäste sammeln. Ich fand das bei Juniors Beisetzung sehr hilfreich. Das gibt es in Dietzenbach nicht.

Während der FriedWald Bührener Tannen hier in Cloppenburg vom Niedersächsischen Landesforst mit betreut wird, kümmert sich in Dietzenbach eigene Förster von Firma FriedWald um die FriedWald-Flächen und die Wege. Der Andachtsplatz dort ist deutlich kleiner als hier und hat auch keine Wetterschutzhütte. Ich denke, man merkt schon sehr, wie die Landesforsten sich hier in den Bührener Tannen engagieren und einbringen.

Was wir noch gelernt haben, war über den Wasserhaushalt des Bodens. Im Sommer so ausgetrocknet, dass es 200 Liter Wasser braucht, damit man überhaupt ein Urnengrab ausheben kann. Dafür ist er im Winter so nass, dass die Urne sofort absäuft. Entsprechend werden die Bäume für die „ich möchte im FriedWald bestattet werden, der Förster soll den Platz aussuchen!“-Beisetzungen Sommer- und Winterbäume ausgesucht. Die Winterbäume stehen etwas höher im Gelände.

Mehrere Leute stehen vor einem in etwa 3 Meter höhe gekapptem Eichenbaum, im Vordergrund ein einfaches Holzgeländer zur Abgrenzung und einige neu angepflanzte Bäume
Hier sieht man sowohl die Abgrenzungsform als auch einen Bestattungsbaum, der gefällt werden musste

Ganz gut zu sehen und gut erklärt war auch „was passiert mit Bäumen, die umkippen, abbrechen, oder sterben?“. Denn ein FriedWald ist immer auch ein natürlicher Lebensraum, in dem all dies passiert oder passieren kann. Manchmal können gekippte Bäume wieder aufgerichtet werden um sich wieder fest zu verwurzeln. Ist ein Baum allerdings so geschädigt, dass er gekürzt bzw. gefällt werden muss, gibt es eine Ersatzpflanzung in der Nähe und die so, dass sie ausserhalb des Wurzelbereiches vom Baum ist. Passiert so etwas, werden alle Menschen, die für diesen Baum einen Vertrag mit FriedWald haben, möglichst schnell benachrichtigt, dass etwas mit dem Baum ist. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Urnen, die schon am Baum bestattet sind, können nicht umgebettet werden. Wer schon einen Platz dort hat, den aber noch nicht in Anspruch genommen hat, kann sich einen anderen Platz aussuchen. Möchte er das nicht, kommt er unter den neu angepflanzten Baum.

Das Urnen nicht umgebettet werden können, liegt ja daran, dass sie biologisch abbaubar sind. Es geht ja darum, dass das Material sich zersetzt und wieder in den Naturkreislauf übergeht. Je nach Boden ist die Urne nach 1 – 5 Jahren zersetzt und das bedeutet, dass die Asche den Bodenorganismen und Bäumen als Mineralstoffe zur Verfügung steht. Noch etwas wird in Dietzenbach mittlerweile anders gehandhabt: Sie haben von den Nägeln auf Edelstahlschrauben umgestellt, was die Plaketten betrifft. Beides stört die Bäume nicht – und da sie ohnehin nicht forstwirtschaftlich genutzt werden, ist auch das „Aber das sieht man im Holz!“ egal.

Da es im Wald Fledermäuse gibt, wurde irgendwann einmal erforscht, ob es für die Fledermäuse einen Unterschied macht, ob sie im „verkehrssicheren“ lichteren FriedWald-Areal sind oder im Wald, der etwas weniger ausgelichtet wurde. Es macht keinen Unterschied.

Hund auf einer beigen Chenilledecke frisst Kartoffeln

Zurück in Griesheim ging im Konferenzraum weiter. Aber erst einmal war Mittagessen angesagt und als das abgeräumt wurde, hat Joey noch ein paar Kartoffeln vom Catering abbekommen, was ihn echt gefreut hat.

Während uns von neuen FriedWäldern erzählt wurden, wir etwas mehr über neue Produkte gelernt und darüber diskutiert haben, in Kleingruppen Erfahrungen mit Bestattern ausgetauscht oder das digitale Erstellen von Erinnerungstafeln geübt haben etc., hat Herr Hund neben mir auf seiner Decke gelegen und immer wieder mal geseufzt, um klar zu machen, dass ihm langweilig ist. Er ist das mit den Konferenzen einfach nicht mehr gewöhnt. Es gibt übrigens viele Hundebesitzer im Beirat, was immer für interessante Gespräche sorgt und auch beim Hotel ist der Hund vorab angemeldet und willkommen.

Ein Wald aus überwiegend kaputten Bäumen, viele liegen auch auf dem Boden, blauber Himmel.
Stadtwald Griesheim, Trockenschäden

Nach einem wirklich sehr interessanten Tag ging es dann für Joey und mich in den Griesheimer Stadtwald. Dieser ist total dystopisch, weil schwer trockenheitsgeschädigt. Da ist so viel an Bäumen tot und skelettiert, das ist echt gruselig. Auf dem Stadtwaldgelände werden mehrere Esel gehalten, was natürlich toll für die Kinder ist. Am nächsten Tag ging es nach einem Frühstück zusammen mit anderen Beiratsmitgliedern, dann wieder gen Norden, wobei noch Familienbesuche angesagt waren, die sich einfach angeboten haben, weil es nicht wirklich viel Umweg war.

Angeleinter Hund auf Feldweg vor einer Burgkulisse auf einem kleinen Berg
Auf der Rücktour: Morgenrunde vor Burg Gleiberg

Den FriedWald Bührener Tannen findet ihr an der B72. Von Friesoythe aus vor Cloppenburg. Das absolut einfachste ist, der Beschilderung „Tannenhof“ zu folgen (darunter findet ihr in klein zum Teil FriedWald-Wegweiser). Neben dem Tannenhof findet ihr den Wanderparkplatz und an dem die große Hinweistafel.

Grundsätzlich beachtet bitte, das der Begriff FriedWald zwar mit einem Bestattungswald assoziiert wird, aber ein Markenname ist. Im Prinzip wie „Tempo“ für Taschentücher oder „Kleenex“ für Küchentücher. Nicht jeder Bestattungswald gehört zu den Wäldern, die von Firma FriedWald betreut werden. Die nächsten FriedWälder hier in der Gegend sind in Wittmund, Hude/Hasbruch und der Bremer Schweiz.

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Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli

Je nach Bundesland hat die Brut- und Setzzeit (Link zum Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) schon angefangen. Auch wenn man denken sollte, dass jeder Hundehalter diesen Begriff kennt – dem ist leider nicht so. In Niedersachsen ist sie vom 1. April bis zum 15. Juli, anderswo hat sie schon früher angefangen.

Also – was ist diese „Brut- und Setzzeit“ eigentlich? In diesem Zeitraum brüten die verschiedenen Vögel ihre Jungen aus und die Wildtiere bekommen ihren Nachwuchs. Damit dies für diese Tiere möglichst ungestört vonstatten geht, gilt in der Brut- und Setzzeit LEINENPFLICHT in der freien Natur. Freie Natur sind Feld, Wald und Wiese, aber auch Parks und andere Grünanlagen in Orten.

Auch das „auf den Wegen bleiben“ gehört dazu. Denn hochtragende Tiere sind in ihrer Flucht- und Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt und Bodenbrüter werden gerne mal übersehen. Moderne Landwirtschaftstechnik kann über Sensoren übrigens Nester von Bodenbrütern erkennen und diese schützen. Weil aber nicht jeder Landwirt oder jeder Lohnunternehmer so etwas hat, findet ihr in vielen Feldern rechteckige Flächen, die durch „hier wächst kein Getreide“ auffallen. Das sind so genannte „Lerchenfenster“, die Bodenbrütern wie der Feldlerche einen geschützten Anflug- und Brutbereich bieten. Ebenso gibt es hier in der Region die Aktion „Drohnen gegen Mähtod“, (Klick mich, ich bin ein Link) bei der vor dem Mähen die Wiesen per Wärmebild-Drohne nach Jungtieren abgesucht werden.

Tierschutz hört nun einmal nicht an der Schwanzspitze des eigenen Hundes auf, auch wenn manch einer das irgendwie denkt. Auf Social Media lesen ich oft „aber die Jäger ballern die Tiere doch ohnehin tot!“. Das ist zum einen Polemik. Auf der anderen Seite: Weil also ein Jäger irgendwann in ein paar Jahren vielleicht ein Reh, Hasen oder Fasan schießt, ist es für das Wildtier egal, ob es von einem Hund gehetzt und so unter Stress gesetzt wird, dass es den Nachwuchs verliert oder schwer verletzt wird? Ich meine, was ist das denn für ein Argument, um Hundehalter-Egoismus zu erklären?

Kein Hund fällt tot um, wenn er einige Zeit an einer Leine laufen muss. Es ist dann nur so, dass derjenige, der mit dem Hund läuft, einfach mehr auf den Hund achten muss, anstatt sich von irgendwelchen Sachen ablenken zu lassen. Es ist mehr Arbeit – und für manchen Hundehalter, der sich das Leben gerne ziemlich einfach macht, letztlich auch eine Bankrotterklärung, wenn er feststellt, dass es mit der Leinenführigkeit seines Hundes nicht so gut bestellt ist und er daran arbeiten müsste. Wobei: den Hund an der Leine zu haben bedeutet nicht, ihn wie bei der Unterordnung am Bein kleben zu haben!

Meine lange Biothane-Leine ist etwa 6 Meter lang. Eigentlich 7 aber ich habe an einem Ende eine Schlaufe drin, weil mir die 7 Meter dann doch zu lang waren. Diese Länge ermöglicht Joey ziemlich viel Bewegungsfreiheit – und Joey ist fast immer an der Leine, weil er irgendwann so selbstvergessen ist, dass er einfach losmarschiert und auf keinen Rückruf hört. Ich handhabe es so, dass ich beide Hunde an dieser einen Leine habe. Außerhalb der Brut- und Setzzeit hat grad Yoshi als gut abrufbarer Hund oft Freilauf. Aber eben auch nur deshalb, WEIL er gut abrufbar ist. Ansonsten sind beide Hunde an einer Leine, die uns allen dreien viel Spielraum gibt, zumal sie durch einen großen Karabiner am Bauchgurt läuft. Natürlich hat man etwas zu tun, wenn der Hund an der Leine ist. Aber es ist ja auch eine Beschäftigung MIT dem Hund und fördert (oft) letztlich auch genau das, was sich jeder Hundehalter wünscht: eine gute Bindung zum Hund.

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Ihr seht in diesem Beitrag drei Fotos, die ich gestern an einem Sandweg gemacht habe. Da im Moment die Bäume und Sträucher noch recht kahl sind, fallen Nester viel eher auf – und es hat sich einfach angeboten, diese Fotos zu machen um zu zeigen, dass auch direkt an Wegrändern Nester oft sehr niedrig gebaut werden und so manch ein Hund absolut kein Problem hätte, den Brutvogel zu vertreiben und das Nest durchzuschnüffeln – und damit den Tod der Jungvögel zu bewirken. Auf den Bildern ist ziemlich gut zu sehen, dass das Nest in Hundehöhe ist.

In Ostprignitz-Ruppin haben wir bei einer Wanderung auch mal ein direkt am Wegrand in Sträuchern abgelegtes Rehkitz entdeckt. Auch wenn die Kitze selbst keinen Geruch haben – stöbert ein Hund so ein Kitz auf und denkt „super, Spielkamerad!“ kann es den Tod des Kitzes bedeuten. Selbst wenn der Hund „nix tut“. Es ist auch völlig egal, ob er groß oder klein ist. Er hinterlässt seinen Geruch. Das reicht völlig aus.

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Wandern mit niedrigem Budget: Schuhe

Ab und an kaufe ich mir eine Zeitschrift, in der es um Outdoor, Trekking oder Jagd geht. Hundezeitungen habe ich früher auch viel gekauft. Früher habe ich auch Sackis Bushcraftvideos geguckt. Zusammen mit Junior. In vielen Artikeln geht es um Ausrüstung – und ganz oft darum, dass man wie aktuell in der Outdoor „Testsieger für kleines Geld!“ bekommt. Aber WAS braucht man denn wirklich, wenn man in Nordwest-Deutschland mit dem Hund unterwegs ist? Müssen es tatsächlich die Wanderschuhe für über 200 Euro sein, wenn man seine 4, 10 oder 15 Kilometer läuft? Die teure Wanderhose mit dem Fuchs drauf? Die superduper Multifunktionsjacke vom Ausrüster der mit Bildern aus fernen Ländern wirbt? Es gibt Dinge, die sind praktisch. Wobei: oft ERSCHEINEN sie total praktisch. Ob sie das dann tatsächlich sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich habe zum Beispiel keine „echten“ Wanderschuhe mehr. Ich hatte welche, aber die Wanderstiefel (von Meindl) waren zu klobig, zu schwer und zu schwitzig. Es reicht einfach nicht, einer etablierten Marke zu vertrauen und zu denken, so 20 Minuten Probelaufen oder irgendwelchen Verkäufern in Outdoorläden bedingungslos zu glauben, wäre der heilige Gral. Was ich brauche sind gut passende Schuhe mit griffigeren Sohlen, guten Einlagen und optimal sind die halbwegs wasserdicht. Perfekt, wenn ich die notfalls zusammen mit den Hundedecken und Wischlappen auch mal in die Waschmaschine werfen kann. Ich bin da pragmatisch. Es gibt hier keine schmalen Wege an steilen Hängen, keine Klettersteige. Wir haben in der Region Kletterwälder – aber dafür braucht man auch keine speziellen Wanderschuhe für dreistellige Summen.

Was ICH bei Schuhen tatsächlich wichtig finde: griffige Sohlen, die nicht aus glattem Material bestehen. Die müssen auch kein tiefes Profil haben – denn in so einem tiefen Profil bleibt ziemlich viel Dreck hängen. Ebenso sollten die Schuhe ein Mindestmaß an Schutz bieten. Was bedeutet: im Wald werdet ihr auf herumliegende Äste, Nadeln etc. treffen – es ist schmerzhaft, wenn Äste sich durch Stoffschuhe oder offene Sandalen bohren, Nadeln und Co in Schuhe rieseln und anfangen zu scheuern oder man ggf. schneller umknickt, weil die Crocs keinen Halt bieten. Ich mag diese Latschen, kein Ding. Aber wenn ich mit den Hunden laufe, habe ich über 40 Kilo Schmackes an der Leine – und Crocs oder gar Flipflops sind dann einfach ein Sicherheitsrisiko. Selbst wenn ihr nur einen 3 Kilo-Hund dabei habt: ihr wisst nie, was euch unterwegs begegnet. Sei es ein anderer Hund, sei es dass euer Hund plötzlich befindet, er müsste einer super Spur ins Unterholz folgen, oder ihr aus welchen Gründen auch immer einen Spurt einlegen müsst. Unterschätzt es einfach nicht.

Möchtet ihr für warme Tage Trekking-Sandalen ist das super – aber die sollten vorne geschlossen sein. Stellt euch einfach vor, wie scheiße weh so ein winziges Zweiglein ist, dass sich unter einen Zehennagel rammt. Natürlich könnt ihr jetzt lachen und denken „passiert mir NIE IM LEBEN!“. Ich bin 58 Jahre. Wenn ich im Leben etwas gelernt habe, dann: „Sag niemals nie!“ und „Karma f***t jeden früher oder später!“.

Nachdem ich einige Jahre immer bestimmte Modelle von Brütting getragen habe, die eine gepufferte Ferse haben, hatte ich es irgendwann leid, dass genau diese Sohlenteile als erstes kaputtgelaufen waren und der Schuh dann entsorgt werden konnte. Dann habe ich auf meine Mutter gehört und Sketcher-Schuhe im Sale gefunden.

Ich habe nur einen Fehler gemacht und ein Paar etwas zu groß gekauft, weil es die nur als Herrenschuhe gab, mir die aber für Hunderunden perfekt erschienen sind. Die sind vorne mittlerweile durchgeschlurt und mehrfach geflickt. Ich mag sie immer noch und werde sie wahrscheinlich noch einmal flicken. Im Kern: IHR müsst euch mit den Schuhen wohl fühlen und darin gut auf unebenem Gelände über eine längere Strecke problemlos laufen können. Ihr lauft vor allem in Schuhen, nicht in einer Marke.

Seid nett zu euren Füßen!

Denkt immer auch daran, dass ein Fuß aus vielen Muskeln besteht. Je mehr ihr lauft und eurem Fuß ein bisschen Bewegung gönnt, desto mehr bauen sich auch eure Fußmuskeln auf. Falls ihr zu Hause Zeit und Lust habt, könnt ihr die Beweglichkeit eurer Füße und Beine ein bisschen aufpeppen, indem ihr Dinge mit den Füßen aufhebt, Zeitung mit den Füßen knüllt, auf Zehenspitzen lauft etc.. Es ist nie verkehrt, das ab und an mal zu machen. Ihr könnt die Fußsohlen auch mit einem Igelball oder Zapfen massieren (letzteres krümelt halt etwas mehr) oder mit den Händen durchkneten und biegen. Eure Füße tragen euer komplettes Gewicht – seid nett zu ihnen. Falls ihr sie eincremen möchtet, tut das, aber TESTET VORHER den Geruch der Creme. Fußcremes haben mitunter echt ekelige Gerüche und wenn ihr vor dem Schlafen gehen im Bett eincremt, kann das echt widerlich werden, wenn die Hände dann stinken. Falls ihr in der Dusche Probleme haben solltet, die Füße gut abzuschrubben, nehmt einfach eine Rückenschrubb-Bürste mit langem Stiel dafür. Ihr braucht mehr Halt in der Dusche? Griffe mit Saugnapf! Oder so ein einfacher Plaste-Klapphocker, den es just wieder beim Discounter für 6 Euro gab. Probleme mit dem Abtrocken der Zehenpartie? Föhn!

Den Herbst/Winter über habe ich aber meistens die guten Arbeitsstiefel von Junior getragen. Die sind von Brynje, zwar etwas klobig und schwer – aber unglaublich warm und wasserdicht. Die haben nun auch schon einige hundert Kilometer auf den Sohlen. Es ist mir egal, ob es schick aussieht. Es muss FÜR MICH gut sein, für niemanden sonst.

Was sich als echt praktisch erwiesen hat: eine der großen Einkaufstaschen die mal ein paar PET-Flaschen waren für die Stiefel zu nehmen. Da bleibt der Dreck überwiegend in der Tasche. Als es kalt war, hat es sich als enorm praktisch erwiesen, zwei Plaste-Cola-Flaschen mit heißem Wasser zu füllen, zuzuschrauben und in die Stiefel zu stecken. So hatte ich immer warme Schuhe beim losgehen und Wasser. Hunde hatten Durst, ich hatte Durst, irgendwas war dreckig – und mittlerweile gibt es ja den Pfotenschrubb-Becher.

Wusstet ihr, dass man Einlagen nach einigen hundert Kilometern wechseln sollte? Nein? Ich bis vor einigen Monaten auch nicht. Aber: Himmel ist das ein Unterschied! Was sind „gute Einlagen“? Das muss auf der einen Seite jeder für sich selbst entscheiden, denn Menschen laufen unterschiedlich und haben unterschiedlicher Anforderungen an ihre Einlagen.

Falls jemand orthopädische Einlagen braucht, die extra für ihn angefertigt werden: passt auf mit Wanderstiefeln! Und wusstet ihr, dass ihr diese Einlagen NICHT in Sicherheitsschuhen tragen dürft? Das mussten Junior und ich auch erst ziemlich teuer lernen. Wer also speziell für ihn angefertigte Einlagen für Sicherheitsschuhe braucht, muss das VORHER schon beim Arzt sagen und darauf achten, dass diese Info auch an den Orthopädietechniker weitergegeben wird.

Ich habe irgendwann Werbung bei Amazon für Einlagen einer australischen Firma (FootActive) gesehen und die als Nachfolger für bessere aber auch schon platt gelaufene „No-Name“-Einlagen ausprobiert. Die FoodActive liegen je nach Angebot zwischen 17 und 28 Euro. Meiner Erfahrung nach machen Australier bei Outdoorsachen „ziemlich geilen Scheiß“. Das sind nicht die günstigen Teile, die man von Scholl oder Bama bekommt. Aber zum Einen kann ich so viel beschwerdefreier laufen – und zum Anderen kann ich die Schuhe länger nutzen.

Wer übrigens Sorgen wegen Zecken hat, sollte sich mal mit „Nobite“ beschäftigen. Davon gibt es eine Variante, die man auf seine Hose und Schuhe sprühen kann (sofern man die Hose nicht ständig wieder wäscht).

Während in der Zeitschrift also „günstige Testsieger“ für Menschen im Gebirge 160 – 260 Euro kosten, ist man hier in der Grundmoränenlandschaft auch mit deutlich weniger Geld gut zu Fuß.

Fotos im Text: Pixabay / mit Dank an Pexels & Rebecca, Foto über dem Artikel: Altes Gräberfeld in der Nähe von Deymanns Mühle bei Klein Berßen/Emsland

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Philosophieren im Wald

Es bietet sich an, im Wald über das Leben zu philosophieren.

Ich habe im Eleonorenwald einen wirklich schönen Weg entdeckt. Ich finde, dieser Weg hat etwas von einem Leben. Es heißt ja auch „Lebensweg“. Er ist keine Hauptstrecke; es geht rauf und runter, man ein bisschen um eine Kurve. Es gibt matschige Stellen, Pfützen – und manchmal eine Wurzel, über die man stolpern kann. Rechts und links gibt es viel zu entdecken, mal mehr, mal weniger. Manchmal braucht es etwas Zeit oder andere Blickwinkel um die großen und kleinen Schönheiten zu entdecken.

Genau das ist wie im eigenen Leben! Wenn keiner da ist, der mit dir läuft – auch gut! Dann kann man all die kleinen, wundervollen Momente ins Herz schließen, sich von den Sonnenstrahlen auf der Nase kitzeln lassen, albern sein ohne dass jemand komisch guckt – und sich in Zeiten, wo es einem vielleicht nicht so gut geht, daran erinnern.

Wenn es einem nicht so gut geht, kann man auch Rotz und Wasser heulen – völlig schnurz. Generell hilft es aber, sich „den Kopf im Wald frei zu laufen“. Wer öfters im Wald ist, merkt auch irgendwann, wie sich Gedanken ordnen, man Dinge vielleicht aus anderen Perspektiven sieht.

Mich begeistern die vielen unterschiedlichen Grüntöne in den Wäldern. Es ist unglaublich, welches Spektrum allein die Farbe Grün hat! Das tut einfach den Augen gut. Etwas anderes, was wirklich gut tut sind die Terpene, die von den Bäumen abgesondert werden. Terpene ist das, was z. B. nach frischem Nadelholz riecht. Aber davon werde ich euch irgendwann noch etwas mehr schreiben!

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Der Pfotenschrubb-Becher

Es gibt eine neue „Mit den Hunden unterwegs“-Routine bei uns! Ich habe seit längerem immer mal wieder mit einem „Pfotenschrubb-Becher“ liebäugelt. Aber bringt der tatsächlich etwas? Und wie ist das mit Joey? Der findet ja alles immer doof. Dann stand beim Jobhund einer bei dem Hundekram. Also mal genauer angeschaut. Na jaaaaaa… ist halt ein Becher mit einem eher steifem Innenteil, Wasser rein, Pfote rein und drehen. Ich sag´ mal so: wenn ich Joey halten soll und dann noch den großen sperrigen Becher – das haut nicht hin. Dafür reichen meine Hände nicht und zwischendurch spinnen auch meine Daumengelenke und ich kann die gar nicht so weit abspreizen, wie ich dafür müsste, ohne dass es scheiße weh tut.

Wie ihr auf dem Bild von unserem Ausflug über Forstwege sehen könnt, gibt es einen guten Grund für den Pfotenschrubb-Becher! Leider kann ich euch kein Bild von dem Ding in Aktion mit den Hunden zeigen, weil ich nur zwei Hände habe 🙂

Aber die Dinger gibt es ja auch elektrisch. Also alle möglichen Modelle verglichen, Kritiken gelesen und so weiter. Dann habe ich mich entschieden. Tja, und dann kam das Paket an und ich dachte: “Whow. Sieht ja aus wie ein Wasserkocher!“. Es gibt einen inneren Topf, der sich dreht und über eine Magnetverbindung mit dem Außenteil verbunden ist. In dem inneren Becher ist eine Silikoneinlage mit einem Haufen superweicher Borsten, die man herausnehmen kann. Also die Silikoneinlage. Wenn man beide ineinander steckt, kommt oben noch ein Gummiring drüber, damit der Zwischenraum geschützt wird. Um besser auf glatten Flächen zu stehen, hat das Teil übrigens mehrere kleine Saugfüße.

Eine Woche lang habe ich mit den Hunden „Trockenübungen“ gemacht. Pfoten in den trockenen Becher stecken, „Pfoten waschen“ sagen, Pfote raus, loben, Kekse geben. Später Pfote rein, loben, anstellen, ausstellen, Pfote raus, Kekse. Ich erwarte nicht, dass die Hunde voll begeistert sind, wenn sie die Pfoten reinstecken sollen. Sie sollen es als notwendige Routine akzeptieren.

Nun haben wir den Topf mit auf Tour. Wasser haben wir ja ohnehin immer dabei. Da die Hunde im Auto auf Bade-Chenillematten liegen (die nehmen einfache viel Dreck und Feuchtigkeit auf), ist es auch eine für mich bequeme Höhe, den Hunden im Auto mit viel Lob und pro Pfote-Keksen die Pfoten in den Becher zu halten und die Pfoten rotierend reinigen zu lassen. Erst mit wenig Wasser, mittlerweile mit mehr. Jede Pfote wird mit einem Mikrofaser-Tuch abgetrocknet und mit viel begeistertem Lob gibt es dann den Keks.

Joey findet das Teil nach wie vor eher „muss das sein??!!!“ und benimmt sich halt eher etwas bockig. Deshalb kommt der Labbi immer als erstes dran und Joey darf mitbekommen, wie sehr ich den lobe und wie der pro gewaschene Pfote Kekse bekommt. Es ist dann auch egal, wenn er sich bockig hinlegt, für Joey gibt es weniger Wasser im Reinigungstopf, dann kann das Teil auch etwas gekippt werden. Und wenn es erst einmal nur die Vorderpfoten sind – völlig egal! Ich finde, bei Hunden ist wichtig, dass man gut Theater spielt, weil sie sich sehr an Mimik, Gestik und Tonfall orientieren. Deshalb kann ich dann nach den halbweg gereinigten Vorderpfoten, für die er sehr gelobt wurde, mit viel Bedauern „Schade, keine Kekse mehr, wenn du so liegst!“ sagen. Ich kann ihm einfach die Zeit geben, langsamer die Routine zu lernen. Und wenn er denkt: „Pffft, ich dreh´ mich anders rum, dann kommt sie nicht an die Vorderpfoten!“ ist es eigentlich perfekt, weil dann die Hinterpfoten aus dem Auto hängen und in den Becher gestopft werden können. Loben, abtrocknen, Kekse pro Hinterpfote, fertig.

Auch wenn der Behälter beim Labbi ruhig viel tiefer sein könnte und ich das Wasser wechseln muss, bevor Joey dran ist, weil Joey sonst viel dreckigere Pfoten hat als vorher – es bringt tatsächlich etwas. Vor allem für den Fußboden im Haus. Auf der Heimfahrt trocknet übrigens der Rest an den Pfoten auf den Chenille-Matten im Auto – und die werden öfters gewaschen.

Zum Auskippen muss ich den oberen Gummiring abziehen. Denn sonst läuft mir zu viel Wasser in den Zwischenraum. Danach nehme ich den Innentopf raus, wische alles durch, stelle den Außentopf kopfüber und alles kommt wieder in eine Tasche. Zu Hause kann ich es noch mal etwas gründlicher reinigen, das Handtuch trocknen oder wechseln und ggf. die Cola-Flasche wieder mit Wasser auffüllen. Fertig ist es für die nächste Tour.

Trial & Error:

Zum Wasser auskippen auch bei Wasserwechsel zwischen den Hunden immer den oberen Gummiring entfernen. Der innere Topf wird nach und nach mit bis zu einem halben Liter Wasser gefüllt, das kommt auch immer auf die Pfotengröße = Verdrängung an. Irgendwann hat man die jeweils beste Menge heraus um die Pfoten gut sauber zu bekommen und den Innentopf nicht zu überschwemmen.

Das Silikonteil lässt sich zu einem Ring zusammenstecken. Ist erst etwas knifflig, aber dann geht es. Dass es ein „TOP“-Zeichen hat, habe ich erst beim zweiten Mal herausgefunden, nachdem ich mich gewundert habe, dass es so eiert.

In der Beschreibung steht, dass es sich in zwei Richtungen bewegt. Das tut es nicht, es gibt zwei Geschwindigkeiten, die über Knopfdruck am Ein/Aus-Schalter geregelt werden.

Manchmal scheint das Silikonteil kurz zu haken – aber das ist nicht schlimm. Die Labbipfoten sind halt groß und so ein Akkuteil hat auch Grenzen an Kraft.

Die Pfotenabtrock-Handtücher sind (derzeit) immer noch schmutzig. Aber die kann ich waschen – und letztlich geht es mir ja auch darum, den größten Dreck an den Pfoten zu lösen und im Topf ist kein fließendes Wasser. Man kann das Wasser auch mit einem Reinigungsmittel für Pfoten versehen. Das werde ich aber nicht machen, denn dann hat der Hund immer auch Reste vom Reinigungsmittel an den Pfoten oder ich muss das Wasser öfters wechseln – und dann das Wasser mit dem Reiniger irgendwo in die Natur kippen. Was definitiv nicht Sinn der Sache ist, biologisch abbaubar oder nicht.

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Humpelkumpel

Guten Tag, wir sind die Humpelkumpel!

Eigentlich heißen wir Joey, Yoshi und (hinter der Kamera) Manuela. Humpelkumpel klingt aber schmissiger und passt ganz gut. Weil: irgendetwas ist immer. Egal ob zwei oder vier Beine. Seit einem halben Jahr erkunden wir die Region überwiegend zu dritt.

Da Nordwest-Niedersachsen traditionell eher eine Radfahr-Region ist, kann das durchaus nervig werden. Hunde und Radfahrer gemeinsam auf schmalen Wegen bedeutet ein hohes Konfliktpotential. Denn insbesondere durch E-Bikes fällt es vielen Radlern oft gar nicht auf, wie schnell sie tatsächlich unterwegs sind – und mit Hunden braucht man nun einmal etwas Zeit, um Platz zu machen und oft sind auch notwendige Abständen nicht gegeben. Die Unfallstatistik von insbesondere Senioren mit E-Bikes (klick mich, ich bin ein Link) ist ziemlich krass, was die Betroffenen aber nicht sonderlich beeindruckt. Die Fahrer von E-Scootern (ich bin auch einer) sind da auch nicht wirklich viel besser – aber genau diese beiden Gruppen sind auf den gemeinsam genutzten Wegen der üblicherweise angepriesenen Strecken die „größte Konkurrenz“.

Ein familiäres Beispiel: mein Bruder war mit seinem Hund auf einem E-Roller Gassi, hat sich richtig übel abgepackt und beide (!!!) Schultern zertrümmert. Ich bin auf X / Twitter und bekomme da über die Medi-Bubble mit, wie radikal die Verletzungen von Scooter-Fahrern sind, die mit winzigen Rollen vor irgendwelchen Kanten knallen und einen Abgang machen. Ich habe schlichtweg keinen Bock darauf, das irgendwer irgendwann brüllt: „ABER DEIN HUND WAR SCHULD! DU HAST IHN NICHT IN EINER SEKUNDE ZUR SEITE GERISSEN BEKOMMEN!!!“. Wenn wir also ohnehin unterwegs sind, um schöne Strecken so ab etwa 3 Kilometer zu finden, dann können andere Leute davon ja auch profitieren!

Ich blogge seit 2013. Zu der Zeit habe ich in Neuruppin gewohnt und den Blog „Ruppi-Struppi“ erstellt. Unter anderem dank Joey ist der dort recht bekannt geworden und wir waren tatsächlich „bekannt wie die bunten Hunde“. 2020 ging es aus familiären Gründen wieder zurück nach Nordwest-Niedersachsen, mein Sohn hat nach rund 20 Jahren einen erneuten Hirntumor entwickelt und das war leider einer der tödlichen Sorte. Wir haben hier noch etwas über zwei wirklich tolle wenn auch enorm anstrengende Jahre gehabt, bis Junior im Sommer 2022 gestorben ist.

Wir haben jetzt 2025 und ich habe in den letzten zwei Jahren eine ganze Menge gelernt. In einer Weiterbildung über Natur- und Waldpädagogik und ansonsten ein bisschen was darüber, welchen Wert man als Mensch für manche Arbeitgeber, Vorgesetzte etc. nach 20 Jahren Care-Arbeit hat. Umso mehr freue ich mich über eine absolut tolle und wertschätzende Chefin, einen vierpfotigen Juniorchef und einen absoluten Traumjob, der jetzt nach viel, viel Vorplanung durch das Projekt Humpelkumpel ergänzt wird.

Ebenso freue ich mich, einer so grandiosen Wandergruppe, den „Mooris“, anzugehören. Diese Gruppe ist faktisch mein Testgelände für meine Vorstellungen dafür, wie Wandertouren eigentlich sein sollten und das Feedback der Gruppe hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Touren, die ihr von mir auf Komoot findet.

Da wir bei Wind und Wetter laufen, kommt es insbesondere im Winter/Frühjahr in den Wäldern zu matschigen Wegen aufgrund von Holzernte. Manchmal können auch bestimmte Bereiche deshalb – oder aus Jagdgründen – komplett gesperrt werden, wenn z. B. eine Treibjagd ansteht. Das kann ärgerlich sein, wenn man von weiter weg anfährt, aber wir sind Gäste in den Wäldern. Wir verbringen unsere Freizeit in Arealen, die anderen Menschen gehören und mit denen andere Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.

Auch die Hunde sind nur Gäste in den Wäldern. Natur- und Tierschutz hört nicht an der Schwanzspitze (so klein er mitunter auch ist) eines Hundes auf, sondern umfasst auch Wildtiere – und dazu gehören auch die kleinen und kleinsten Tiere.

Manuela

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