Der Pfotenschrubb-Becher

Es gibt eine neue „Mit den Hunden unterwegs“-Routine bei uns! Ich habe seit längerem immer mal wieder mit einem „Pfotenschrubb-Becher“ liebäugelt. Aber bringt der tatsächlich etwas? Und wie ist das mit Joey? Der findet ja alles immer doof. Dann stand beim Jobhund einer bei dem Hundekram. Also mal genauer angeschaut. Na jaaaaaa… ist halt ein Becher mit einem eher steifem Innenteil, Wasser rein, Pfote rein und drehen. Ich sag´ mal so: wenn ich Joey halten soll und dann noch den großen sperrigen Becher – das haut nicht hin. Dafür reichen meine Hände nicht und zwischendurch spinnen auch meine Daumengelenke und ich kann die gar nicht so weit abspreizen, wie ich dafür müsste, ohne dass es scheiße weh tut.

Wie ihr auf dem Bild von unserem Ausflug über Forstwege sehen könnt, gibt es einen guten Grund für den Pfotenschrubb-Becher! Leider kann ich euch kein Bild von dem Ding in Aktion mit den Hunden zeigen, weil ich nur zwei Hände habe 🙂

Aber die Dinger gibt es ja auch elektrisch. Also alle möglichen Modelle verglichen, Kritiken gelesen und so weiter. Dann habe ich mich entschieden. Tja, und dann kam das Paket an und ich dachte: “Whow. Sieht ja aus wie ein Wasserkocher!“. Es gibt einen inneren Topf, der sich dreht und über eine Magnetverbindung mit dem Außenteil verbunden ist. In dem inneren Becher ist eine Silikoneinlage mit einem Haufen superweicher Borsten, die man herausnehmen kann. Also die Silikoneinlage. Wenn man beide ineinander steckt, kommt oben noch ein Gummiring drüber, damit der Zwischenraum geschützt wird. Um besser auf glatten Flächen zu stehen, hat das Teil übrigens mehrere kleine Saugfüße.

Eine Woche lang habe ich mit den Hunden „Trockenübungen“ gemacht. Pfoten in den trockenen Becher stecken, „Pfoten waschen“ sagen, Pfote raus, loben, Kekse geben. Später Pfote rein, loben, anstellen, ausstellen, Pfote raus, Kekse. Ich erwarte nicht, dass die Hunde voll begeistert sind, wenn sie die Pfoten reinstecken sollen. Sie sollen es als notwendige Routine akzeptieren.

Nun haben wir den Topf mit auf Tour. Wasser haben wir ja ohnehin immer dabei. Da die Hunde im Auto auf Bade-Chenillematten liegen (die nehmen einfache viel Dreck und Feuchtigkeit auf), ist es auch eine für mich bequeme Höhe, den Hunden im Auto mit viel Lob und pro Pfote-Keksen die Pfoten in den Becher zu halten und die Pfoten rotierend reinigen zu lassen. Erst mit wenig Wasser, mittlerweile mit mehr. Jede Pfote wird mit einem Mikrofaser-Tuch abgetrocknet und mit viel begeistertem Lob gibt es dann den Keks.

Joey findet das Teil nach wie vor eher „muss das sein??!!!“ und benimmt sich halt eher etwas bockig. Deshalb kommt der Labbi immer als erstes dran und Joey darf mitbekommen, wie sehr ich den lobe und wie der pro gewaschene Pfote Kekse bekommt. Es ist dann auch egal, wenn er sich bockig hinlegt, für Joey gibt es weniger Wasser im Reinigungstopf, dann kann das Teil auch etwas gekippt werden. Und wenn es erst einmal nur die Vorderpfoten sind – völlig egal! Ich finde, bei Hunden ist wichtig, dass man gut Theater spielt, weil sie sich sehr an Mimik, Gestik und Tonfall orientieren. Deshalb kann ich dann nach den halbweg gereinigten Vorderpfoten, für die er sehr gelobt wurde, mit viel Bedauern „Schade, keine Kekse mehr, wenn du so liegst!“ sagen. Ich kann ihm einfach die Zeit geben, langsamer die Routine zu lernen. Und wenn er denkt: „Pffft, ich dreh´ mich anders rum, dann kommt sie nicht an die Vorderpfoten!“ ist es eigentlich perfekt, weil dann die Hinterpfoten aus dem Auto hängen und in den Becher gestopft werden können. Loben, abtrocknen, Kekse pro Hinterpfote, fertig.

Auch wenn der Behälter beim Labbi ruhig viel tiefer sein könnte und ich das Wasser wechseln muss, bevor Joey dran ist, weil Joey sonst viel dreckigere Pfoten hat als vorher – es bringt tatsächlich etwas. Vor allem für den Fußboden im Haus. Auf der Heimfahrt trocknet übrigens der Rest an den Pfoten auf den Chenille-Matten im Auto – und die werden öfters gewaschen.

Zum Auskippen muss ich den oberen Gummiring abziehen. Denn sonst läuft mir zu viel Wasser in den Zwischenraum. Danach nehme ich den Innentopf raus, wische alles durch, stelle den Außentopf kopfüber und alles kommt wieder in eine Tasche. Zu Hause kann ich es noch mal etwas gründlicher reinigen, das Handtuch trocknen oder wechseln und ggf. die Cola-Flasche wieder mit Wasser auffüllen. Fertig ist es für die nächste Tour.

Trial & Error:

Zum Wasser auskippen auch bei Wasserwechsel zwischen den Hunden immer den oberen Gummiring entfernen. Der innere Topf wird nach und nach mit bis zu einem halben Liter Wasser gefüllt, das kommt auch immer auf die Pfotengröße = Verdrängung an. Irgendwann hat man die jeweils beste Menge heraus um die Pfoten gut sauber zu bekommen und den Innentopf nicht zu überschwemmen.

Das Silikonteil lässt sich zu einem Ring zusammenstecken. Ist erst etwas knifflig, aber dann geht es. Dass es ein „TOP“-Zeichen hat, habe ich erst beim zweiten Mal herausgefunden, nachdem ich mich gewundert habe, dass es so eiert.

In der Beschreibung steht, dass es sich in zwei Richtungen bewegt. Das tut es nicht, es gibt zwei Geschwindigkeiten, die über Knopfdruck am Ein/Aus-Schalter geregelt werden.

Manchmal scheint das Silikonteil kurz zu haken – aber das ist nicht schlimm. Die Labbipfoten sind halt groß und so ein Akkuteil hat auch Grenzen an Kraft.

Die Pfotenabtrock-Handtücher sind (derzeit) immer noch schmutzig. Aber die kann ich waschen – und letztlich geht es mir ja auch darum, den größten Dreck an den Pfoten zu lösen und im Topf ist kein fließendes Wasser. Man kann das Wasser auch mit einem Reinigungsmittel für Pfoten versehen. Das werde ich aber nicht machen, denn dann hat der Hund immer auch Reste vom Reinigungsmittel an den Pfoten oder ich muss das Wasser öfters wechseln – und dann das Wasser mit dem Reiniger irgendwo in die Natur kippen. Was definitiv nicht Sinn der Sache ist, biologisch abbaubar oder nicht.

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