Als ich letztens im FriedWald war, habe ich unter unserem Baum einen Zapfenkern gefunden. Also das, was übrig bleibt, wenn man alle Schuppen entfernt. Direkt daneben lag ein „voller Tannenzapfen“. Ich habe überlegt, welches Tier einen Zapfen so hinterlässt.

Dann ist mir eingefallen, dass ich so eine Tierspur schon einmal im Bestimmungsfächer gesehen habe. Also habe ich die Zapfen fotografiert, damit ich eine Erinnerung habe, zu Hause nachzuschauen (und mir dann den Bestimmungsfächer wenigstens in den Rucksack zu packen).

Ich habe im Fächer dann tatsächlich das Bild von einem so abgefressenen Zapfen gefunden und gelesen, dass es eine Maus war. Wobei: der ist schon auf der Vorderseite zu sehen. Vielleicht die Maus, deren Mauseloch ich vor einigen Wochen gesehen habe? Von der ich mir vorstelle, wie sie in der Urne lebt? Wer weiß?
Ich finde den Bestimmungsfächer ziemlich gut, denn er hat die häufigsten Sachen auf seinen dickeren und abwischbaren (!) Seiten. Meine Enkelkinder haben den auch schon einmal ziemlich verbogen – das hat dem nicht sonderlich viel ausgemacht. Wobei der sicherlich auch seine Belastungsgrenzen hat. Aber ich habe mit dem Bestimmungsfächer letztlich Angaben dabei, für die ich sonst mehrere Bücher bräuchte.

Wer sich zu Hause schon einmal genauer mit dem Fächer befasst, ist unterwegs schneller darin, die passenden Seiten zu finden. Ebenso schult er das Beobachtungsvermögen – was von dem, was man da Gefunden hat, passt zu den Dingen im Fächer? Wir haben eine recht schnelllebige Zeit und oft gibt es keine Zeit mehr, etwas genauer zu betrachten, zu vergleichen. Deshalb ist es gut, wenn Kinder (und Erwachsene) lernen, wie so etwas geht und dass es Geduld und Konzentration benötigt. Es gibt kein Display, dass dunkel wird, in dem sich die Sonne oder der Himmel spiegelt, sondern es sind Seiten mit klar erkennbaren Zeichnungen die auch ohne große Lesekenntnisse zugeordnet werden können. Also ideal für kleine und große Menschen, die nicht lesen können oder damit Probleme haben!
Auch gibt es an der Vorder- und Rückseite ein kleines Maßband um Längen besser bestimmen zu können. Wenn man etwas nicht im Fächer findet, hat man so mitunter die Möglichkeit, den Fächer als Größenvergleich neben das Objekt zu platzieren und dann ein Foto zu machen, um der Sache zu Hause auf den Grund zu gehen.

In Buchhandlungen müsst ihr „Wawras Naturfächer“ aus dem Natur-Verlag Wawra wahrscheinlich bestellen, das könnt ihr aber vorab am Telefon oder per Mail erledigen. Online bekommt ihr ihn recht problemlos.
Die ISBN ist 9 783 981 548 587 (ich habe die Nummer mal etwas lesbarer aufgeteilt, original findet ihr sie im Bild oben) und er kostet 15,90 Euro. Das Gewicht beträgt übrigens 205 g.
Das ist im Vergleich zu einem Bestimmungsbuch aus dem günstigen Segment nicht billig. Da ich einige daraus habe, weiß ich das ziemlich gut. Allerdings ist die Herstellung des Fächers aufwendiger und mit mehr Handarbeit verbunden als die eines Buches. Ich finde ihn unterwegs übersichtlicher und so mitten im Wald reicht es mir völlig, zu erfahren „der Zapfen wurde von einer Maus abgefressen!“. Da brauche ich keine endlosen Beschreibungen in Miniaturdruck; wenn ich dazu mehr wissen möchte, kann ich zu Hause nachschauen.