Ich bin im Moment etwas unerwartet mit einer Artikelserie für Humpelkumpel ausgelastet. Die bekommt den Namen „Hundekacke und tote Kälber“. Denn es rauscht mal wieder im digitalen Blätterwald über die bösen Hunde und was die den armen Rindern antun können. Ich wollte einfach mal wissen, was da eigentlich tatsächlich hintersteckt – und das ist für mich tatsächlich zu einer Art Krimi mit so manchem „WTF????“-Moment ausgeartet. Wie in echt dauern richtige Krimis aber viel länger als so ein Tatort aus dem Fernsehen.
Deshalb habe ich ein bisschen gestöbert, was ich noch „recyceln“ könnte. Da ich auch auf Humpelkumpel immer mal tolle Buchtipps geben möchte, hier das beeindruckende – eigentlich Jugendbuch – Kelsang. Ihr werdet das 2014 erschienene Buch mitunter nur noch antiquarisch bekommen – aber es lohnt sich!

Kelsang ist ein Tibet-Mastiff, ein Do Khy. Ein Hund, der in Asien als Herdenschutzhund eingesetzt wird. Und genau das ist das wirklich Besondere an dem Buch: Es ist ein mongolisches Jugendbuch, das erst auf Englisch und nun auf Deutsch übersetzt wurde.
Es ist eine wirklich tolle Geschichte aus einem sehr fernen Land, dass das Leben eines Hundes, der in der mongolischen Steppe geboren wird und dessen Bestimmung eigentlich der Schutz seiner Herde gewesen wäre… wenn… ja wenn nicht alles ganz anders gekommen wäre.
Ein skrupelloser Kerl macht seinen Herrn so betrunken, dass er Kelsang an ihn verkauft. Das Ziel von Kelsang ist dann erst einmal Hundekämpfe und ein Leben an einer Kette, von der er über ein Jahr lang nicht mehr los kommt, weil niemand sich an ihn heran traut.
Kelsang lernt Wildhüter kennen, Stadtleben, Mönche, einen Maler, Einbrecher und später blinde Kinder, die er durch die Gegend führt – bevor er wieder ins Grasland ziehen darf und sich der Kreis für ihn schließt.
Es gibt viele Bücher, die aus dem englischen und amerikanischen übersetzt worden sind. Aber es gibt nur sehr wenige Bücher, die tatsächlich aus Ländern wie der Mongolei kommen. Deshalb ist „Kelsang“ ein absoluter Lesetipp für große und kleine Hundeliebhaber.
Das Buch wurde von Gereichimag Blackcrane geschrieben, er ist in der Inneren Mongolei aufgewachsen. Er hat mehrere Bücher geschrieben, in denen Tiere die Hauptrolle spielen und die vom Leben der Nomaden in Tibet und der Mongolei erzählen und wurde dafür mit zwei Chinesischen Kinderliteraturpreisen (Chinese National Children s Literature Awards) ausgezeichnet. Heute lebt Gerelchimeg Blackcrane in der Provinz Heilongjiang in China.
Erschienen ist das Buch beim Verlagshaus Jakoby & Stuart Gmbh
Ihr bekommt es als gebundenes Buch für 14,95 Euro (das bestellt die Fontane-Buchhandlung auch gerne für euch über Libri!), als E-Book bei Kindle und in der Online-Bibliothek Skoobe.