Das Plüschbrikett…

In den letzten Wochen hab ich diese Seite leider etwas vernachlässigt. Ich war ziemlich mit Hundesuche beschäftigt, es gab einen Urlaub mit Jobhund und den Zwergen, dann haben mich ein paar Sachen leider ziemlich runtergezogen und zur Krönung gab es ein Jobangebot, dass ich angenommen habe.

Hier eines meiner liebsten Urlaubsbilder mit den Hunden (Yoshi ist echt ein super Fotomodell, aber die Kleinen haben relativ wenig Geduld wenn man etwas von ihnen möchte…):

Beim Job wurde aus Teilzeit dann so gut wie Vollzeit, ich war nur noch alle und als „Sahnehäubchen“ auf allem ist mein Wagen während der Arbeit zweimal so kaputt gegangen, dass er ein paar Tage in die Werkstatt musste und mich die Arbeit letztlich mehr gekostet hat bislang, als sie mir an Lohn eingebracht hat. Aber hey, es gibt sogar noch „Streusel auf dem Sahnehäubchen“ aber die sind alles andere als zuckersüß.

Nun denn, gerade als ich dachte, so mit einem Hund nach meinen Vorstellungen wird das nichts mehr, ich nehme ungefähr den nächstbesten, der geht, machte es „brrrrrrr“ und ich bekam einige Welpenfotos von meine Chefin. „Genau das, was du suchst! Ich kenne den Vater der Welpen, absolut toller Hund!“. Nach ein bisschen hin und her war klar, ich kann aus dem Wurf einen Hund bekommen. Ich habe zwei Tage eigentlich immer wieder geheult vor Glück.

schwarzer Welpe auf Arm

Tue ich zwischendurch zugegeben immer noch. Jetzt gerade beim Schreiben zum Beispiel. Denn ich merke einfach, dass ich so eine vierpfotige Überlebensversicherung brauche. Es geht mir ohne schleichend aber zunehmend schlechter und das will ich einfach nicht.

Erst dachte ich ja, dass ich einen Weihnachtshund bekomme, aber die sind so derbe fit und pfiffig, die dürfen schon eher ausziehen. Mittlerweile steht hier der Welpenkennel, eine Art Laufstall für Welpen – wobei ich den für die beiden Meerschweinchen angeschafft habe, die wir von mehreren Jahren hatten und die halt mit in Urlaub gekommen sind. Ich habe noch Hygieneunterlagen von Junior, zwei Pinkelmatten, eine Hausleine, Futter, Näpfe, Spielzeug und ein unglaublich niedliches Monsterhundebett kommt etwa zu Weihnachten an.

Vorletztes Wochenende gab es einen „triff deinen Welpen“-Nachmittag, bei dem ich mit meiner Tochter Marie war. Ich glaube, es gibt keinen Hund, der Marie nicht mag und so habe ich ihr gerne den Vortritt mit „Welpenknuddeln“ gelassen und erst einmal beobachtet.

chwarzer Welpe liegt im Korb zu schlafen mit Blick auf seine Pfoten

Alle Welpen sind schwarz und eine Mischung aus Border-Schäfer und Labbi. Also vier größere Rassen von denen jede auch gerne etwas mehr tun möchte. Der Wurf war absolut nicht geplant und es ist richtig toll, wie die Welpen betreut und aufgezogen werden – und es gibt echt viele Welpenvideo für uns künftige Welpenbesitzer. So kann ich echt gut gucken, wie der Kleine sich macht. Mittlerweile haben die auch alle farbige Halsbänder, was es noch einfacher macht, auf den Videos zu sehen, dass ich eine gechillte Schnarchnase bekomme.

Ich habe den Hund dann auch noch echt lange auf dem Arm gehabt, wo er fast durchgehend gepennt hat und irgendwie ist es ein… PLÜSCHBRIKETT. Schwarz wie Kohle und weich wie Maulwurf.

Wobei: Unser erster Hund, Farino, war der kleinste und ruhigste aus dem Wurf. Das hat sich dann halt komplett geändert. Da Winterwelpen schon ein bisschen eine Herausforderung sind, bin ich gespannt, wie es insgesamt wird. Natürlich gucke ich auch Welpenerziehungsvideos – und finde es voll creepy, dass in den USA völlig normal ist, die Welpen stundenlang in absolut winzige Boxen zu sperren, dann für ein paar Minuten rauszuholen, bevor man sie wieder in diese viel zu kleine Box sperrt.

Es ist völlig okay, wenn ein Hund lernt, in eine Box zu gehen und da Ruhe zu finden. Aber halt nicht so, wie es voll beliebte US.Trainer propagieren. Da hat in Deutschland jedes Meerschwein mehr Platz in einem üblichen (aber halt für Meerie zu kleinen) Käfig und auch jedes Huhn aus konventioneller Käfighaltung hätte umgerechnet mehr Platz. Aber Amis zerren auch einen Pitbull am Stachelhalsband durch einen Laden und wundern sich, dass der aggro wird. Aber hey, das gibt Content..

Auf jeden Fall könnt ihr dann in Zukunft hier am Leben mit dem Plüschbrikett teilhaben. Da mein Welpenbücher eigentlich alle über 20 Jahre sind, habe ich mir mit „Warum macht der das?“ von Jana Rätke aus dem Kynos-Verlag ein neueres gegönnt, dass so eine Art Welpendolmetscher ist. Das ist wirklich super und ich habe mich einfach auch gefreut, noch so viel lernen zu können. Eine tolle Idee ist die „Feenwunschliste“. Aufschreiben, was ich mir so wünsche… und schauen, was aus den Wünschen tatsächlich wird.

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Mit den Winzlingen unterwegs

Vor einigen Wochen hatte ich die Idee, unterwegs Fotos mit Einhörnern, Feen, Elfen etc. zu machen – oder mit Playmobilfiguren. Die ersteren habe ich dann bei den Schleich-Figuren gefunden. Playmo habe ich noch in einer Kiste, als ich für meinen anderen Blog Bikejöring erklärt habe.

Schleich-Figuren auf einem Baumstumpf

Vielleicht habt ihr ja Kinder – oder fändet die Idee gut, für ein Kind ganz besondere Bilder für das Kinderzimmer anzufertigen? Es gibt ja einige Fotoanbieter, die ziemlich günstig Großformate anbieten.

Schleich-Elfe auf Baumstamm

Zerstört bitte keine Baumstämme mit Moos drauf, sondern behandelt sie vorsichtig. Denkt daran, dass ihr ein gutes Brillenputztuch für die Handylinsen mit einpackt. Ich habe für mich mein Regencape als Unterlage genommen.

Einhorn auf Baumstumpf

Und mit ein paar Zapfen, Zweiglein und Blätten kann man zu Hause ein Diorama zum spielen bauen, Zäunen und Hindernisse bauen etc.

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Geest du mit? Jurassic-Parks Erben vor der Haustür

Norddeutschland hat drei Landschaftsformen: Küste und Marschland (Marschland ist quasi ehemaliger Meeresboden), Moore und Geest.

Im Großen und Ganzen leben wir hier auf der Geest und das kann eine echt spannende Sache sein, wenn man sich damit ein bisschen mehr beschäftigt. Da ich schon lange vor hatte, eine Schnipseljagd zu entwickeln, tue ich das derzeit. Deshalb einen etwas kurzen und wilden Abriss durch die Vorgeschichte:

Bodenpofil  aus dem Barenberger Sand, dass zeigt, wie dick die Sandschicht und wie dünn die Humusschicht ist.

Die Geest ist durch die Eiszeiten, die auch Kaltzeiten genannt werden, entstanden und war über Jahrtausende (und bevor überhaupt jemand die Bezeichnung „Geest“ erfunden hat) eine echt karge Landschaft, auf der kaum etwas wuchs. Mehr Infos über die Geest findet ihr hier: https://www.wildeshausergeest.org/natur-landschaft/landschaften-im-naturpark

Dennoch kamen Jäger auch bis in diese Gegend. Denn nach de Eisschmelze entwickelte sich eine Tundra. Also das, was man in Sibirien und der Arktis findet. Eine Steppe mit niedrigen Gewächsen, einigen Büschen und Sträuchern und erst einmal wenigen Bäumen. Der älteste Nachweis, dass es hier Menschen gab, ist 40.000 Jahre alt und ein Faustkeil aus Neulorup. Für Markhauen ist der älteste Nachweis mit rund 7.000 Jahren vor Christus datiert und stellt eine Axt dar. Übrigens haben Versuche ergeben, dass mit solchen Steinzeitäxten ein Baum von etwa 30 cm Durchmesser in unter einer halben Stunde gefällt werden konnte!

Foto der Seite "Rentierjäger bei der Arbeit" mit Bild von einem Lager mit Jägern, Hütten und darunter Erklärtext und da Foto vom Faustkeil aus Neuloup

Damit waren hier die Neandertaler auf Jagd, von denen es auch Nachweise auf der Doggerbank gibt. Die Doggerbank liegt weiter oben an der Nordsee und ist eine Sandbank, die die Deutsche Bucht nordwestlich begrenzt. Sicherlich habt ihr von den Tzunamis in Asien gehört, die durch Seebeben entstehen und riesige Schäden anrichten. So etwas gab es hier vor rund 8.000 Jahren auch – und dadurch wurde die Doggerbank überschwemmt.

Was es aber tatsächlich für mich spannend macht, sind unter anderem die Tiere, die damals hier gelebt haben. Wollnashörner, Rentiere, Säbelzahnkatzen, Moschusochsen und Pferde – also nicht so, wie wir sie heute kennen, sondern viel kleiner. Wobei mein Favorit tatsächlich von der Geschichte her kein Landtier ist. Es ist das Neunauge.

Der Fluss Marka ist durch das Abtauen der Eiszeitgletscher entstanden – und steht im Bereich des Markatals unter anderem wegen des Flussneunauges unter Schutz. Und diese Tiere gab es schon zu Zeiten der Dinosaurier.

Natürlich sind diese riesigen Saurier wie T-Rex und Co super interessant. Der Film Jurassic-Park lässt grüßen. Aber im Endeffekt finde ich es viel spannender, die „Erben von Jurassic-Park“ vor der Haustüre zu haben. Wobei… wusstet ihr, dass ein Huhn (klick mich, ich bin ein Link) eher mit dem T-Rex verwandt ist als mit einem Krokodil? Hühner gehören zu den Nachfahren dieser gigantischen Saurier. Auch Pflanzen wie Farne, Ackerschachtelhalm und Tiere wie Asseln und Tausendfüssler sind „Miniatur-Jurassic-Park“.

Die Seite ist aus dem Buch „Geestgeschichten(n)“ für kleine und große Leute, das es im Museum „Natur und Mensch“ gibt.

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Gelb, gold, gut: Raps

Wer durch unsere Gegend fährt, sieht oft leuchtend gelbe Felder. Bei unserer letzten Tour haben wir wieder so ein tolles – und innerhalb weniger Wochen gewachsenes – Rapsfeld gesehen. Aber was hat es eigentlich mit diesem Raps auf sich? Also außer dass er etwas eigentümlich riecht und man Rapsöl im Supermarkt kaufen kann?

Fahrradfahrerin mit Hund im Korb fährt durch Rapelder

Es ist eigentlich eine wirklich interessante und wirtschaftlich bedeutende Nutzpflanze! Lateinisch heißt Raps „brassica napus“ und ist vermutlich eine Kreuzung zwischen Wildem Gemüsekohl (brassica oleacea) und Rübsen (brassica rapa). Damit kommt er ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Wobei – der erste Nachweis für die Verwendung von Raps stammt aus Indien und wurde auf 2000 Jahre vor Christi datiert. Also wurde Raps schon vor über 4000 Jahren genutzt!

Nach Europa kam Raps durch die Römer, die haben von 800 vor und bis etwa 700 nach Christus die Geschichte geprägt und dabei auch diverse Pflanzen verbreitet. Den Raps fanden die wegen seines hohen Ölgehaltes ganz toll – wobei das halt letztlich die Ursorte von Raps war. Die hatte weniger Ertrag und einen hohen Gehalt an Erucasäure und Glucosinolaten. Besonders die Erucasäure ist in höheren Mengen ziemlich ungesund und kann das Herz schädigen.

Rapsblüten und eine kleine Flasche mit Rapöl auf Holzbrettern

Aber mittlerweile gibt es ziemlich viele Rapssorten, die auf niedrigeren Gehalt an Erucasäure und Glucosinolate gezüchtet wurden. Die EU hat auch eine Vorgabe für die maximale Höhe dieser Inhaltsstoffe herausgegeben um die Bevölkerung zu schützen.

Bevor es hier viele Rapsfelder gab, wurde es in den Niederlanden angebaut um Lampenöl zu gewinnen. Nachdem es aber mehr und mehr Petroleum gab, wurde das Rapslampenöl von Petroleum abgelöst, das aus Erdöl hergestellt wird.

Die einjährige Rapspflanze mit ihren Kreuzblüten und späteren Schoten hat sich mehr und mehr zu einer enorm nachhaltigen und vielseitigen Pflanze entwickelt, aus der viele Produkte entstehen, die auch wirtschaftlich enorm wichtig sind. Dabei gibt es Winterraps, der im Herbst gesäht wird und eine längere Zeit zum Wachsen braucht. Winterraps hat dadurch mehr Masse als Sommerraps, der in wenigen Wochen heranwächst. Ebenso gibt es Futterraps, der mehr Grünmasse – also Blätter und Co – bildet als die auf Ölertrag ausgerichteten Sorten – und selbst hierbei gibt es Unterschiede, je nachdem für welchen Zweck das Öl gebraucht wird.

Wenn ihr also an einem Rapsfeld vorbeikommt, dann seht ihr dort nicht nur die Grundlage für Rapshonig, Rapsöl und Futterpellets. Dort wächst auch eine Grundlage für weite Teile der Chemieindustrie! Hättet ihr nicht gedacht – oder? Wobei: ich auch nicht, bis zur Recherche für diesen Artikel!

Aber so ist Raps mit einem hohen Anteil an Öl und Linolsäuren für die Ölmühlen zur Produktion von Speiseölen. Laut Saatguthersteller kws ergibt ein Hektar (ha) Winterraps 3,5 – 4,5 Tonnen (3.500 – 4.500 kg) Erntegut. Dieses hat einen Ölgehalt von 40 – 50 %. Damit landen rund 1.650 l Rapsöl für die menschliche Weiterverwertung in Küchen und der Industrie und etwa 2.500 kg Rapsschrot als Tierfutter in der Landwirtschaft.

Vorher sorgen die Rapsblüten noch für bis zu 40 kg Honig pro Hektar – rund 80 Gläser Rapshonig, den ihr hier bei vielen Imkern direkt an der Straße kaufen könnt. Regionaler geht es nicht!

Rapblüte mit Bienen

Rapsöl gehört mit 40 % Marktanteil zu den beliebtesten Ölen in den Küchen, denn im Gegensatz zu Olivenöl verträgt es größere Hitze. Rapsöl besteht aus 62 % ungesättigten Fettsäuren, 29 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren und 7 % gesättigten Fettsäuren – im Vergleich zu Ölen mit mehr gesättigten Fettsäuren ist es deshalb gesünder. Wenn ihr in der Werbung oder in irgendwelchen Ratgeberartikeln oder -sendungen mal davon gehört habt, wie gesund Öl mit Omega-3-Fettsäure ist: Rapsöl hat davon eine ganze Menge. Besonders das kaltgepresste (native) Öl ist gesund, aber das ist zum Einen etwas schwieriger zu bekommen und zum Anderen sind native Öle deutlich teurer.

Wenn ihr selbst mehr über Raps lernen möchtet oder Kinder habt, die Landwirtschaft toll finden, dann könnt ihr das für Grundschüler zum Beispiel auf Bildungbissen interaktiv tun. Es ist wirklich toll und ansprechend gemacht! Probiert es aus!

Quellenangaben:

pflanzenforschung.de

kws.de

bildungsbissen.de

Bilder: Fahrrad im Rapsfeld: neelan279, Rapsöl mit Rapsblüte: kogemanden-henrik, Raps mit Biene: YangGuang Wu, alle pixabay.

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Der Hund im Museumsdorf

Vor einigen Jahren war ich im Museumsdorf und habe dort ein wirklich tolles Fliesenbild neben einer Feuerstelle gesehen. Da alle guten Dinge drei sind, habe ich nun im dritten Anlauf endlich das Bild wiedergefunden! Dafür bin ich mit Jobhund Yoshi am montag im Museumsdorf gewesen und habe so ziemlich jedes Haus danach abgesucht. Die Gesamtstrecke von uns im Museum war etwas über 4 Kilometer. Gefunden habe ich das Bild dann auf Hof Quatmann. Das Bild müsste einen Spaniel zeigen, also einen Hund au der Gruppe, zu der auch Joey gehört hat. Auf der anderen Seite ist eine Katze mit Maus im Maul. Der Hof ist 1806 fertig gestellt worden, auch auf vielen Gemälden aus der Zeit sieht man Spaniel in so einer Malart. Wenn ihr genauer schaut, seht ihr, dass mindestens eine Fliese nachgemalt worden ist, nämlich die unten links.

Bei einem Landarbeiterhaus gibt es einen Hühnerstall mit einer alten Rasse, die sich „Totleger“ nennt. Diese Hühner gehören zu den stark gefährdeten alten Haustierrassen. Genau wie es für wilde Pflanzen und Tiere Rote Listen gibt, in denen diese nach Gefährdungsstärke eingeteilt werden, gibt es das auch für alte Haustierrassen (klick mich, ich bin ein Link)

Museumsdörfer und so genannte Archen sind Orte, an denen solch alte Arten erhalten werden. Für da Bunte Bentheimer Schwein gilt der Spruch: „Erhalten durch Aufessen“. Es sind ja alte Nutztiere, man hat sie gebraucht und geschlachtet und weil sie sich damals als gut bewährt haben, hat man sie halt vermehrt, bis es „bessere“ Rassen gab. Deshalb gibt es auch heute noch den Spruch „erhalten durch aufessen“.

Auch die Rasse unseres ersten Hundes, ein Portugiesischer Wasserhund, stand lange auf der Liste der bedrohten Haustierrassen. Mittlerweile ist die Rasse dort wieder runter, weil es wieder genügend Porties gibt – und gute Züchter sich weltweit austauschen. Nach wie vor gibt es bedrohte Haustierrassen, bei den Hunden sind es unter anderem Deutsche Pinscher und Mittelspitze. Auch eine Ziegenrasse, die ich als „Wanderziegen“ kenne, ist noch auf der Liste: die Thüringer Waldziege. Hätte ich die Möglichkeit und die Wahl, ich hätte zwei davon. Zum Wandern.

Was ihr aber schon herausgelesen habt, wenn ihr es nicht schon wisst: auch echte Hunde dürfen mit ins Museumsdorf!

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Die schönsten Bilder und Gedanken zur Region

Sprudelstein in Sandkrug mit den sagenhaften Osenzwergen / Hünen

Nun bin ich schon wieder 5 Tage mit Yoshi unterwegs gewesen, tolle Gegenden entdecken. Die schönsten Bilder bekommt ihr hier zu sehen. Manchmal denke ich darüber nach, dass unsere Gegend von manchen Leuten „Güllegürtel“ genannt wird. Wegen der ganzen Mastställe hier in der Region. Aber das ist letztlich auch nur eine Sichtweise. Die habe ich für mich abgelegt, seit ich selbst hier wohne.

Aber zugegeben, so vor 40 Jahren gab es in Sandkrug mal eine Großdemo zum Thema „Hatten hat´s: Großbetriebe, Gülle…“ da war noch irgendwas mit auf den Aufklebern und Plakaten, ich glaube, es war damals „Giftmüll“ oder so. Und jepp, ich war damals mit dabei – und finde: es hat sich in 40 Jahren einfach unglaublich viel getan. Im positiven Sinne. Ich lebe jeden Fall echt gerne hier im „Güllegürtel“.

Und wisst ihr, was mit das BESTE daran für mich ist? Der Begriff wird gerne in Berlin verwendet. Also in einer Großstadt, die unter anderem viel Bohei um ihre „echt Berliner Currywurst“ macht und irgendeinen Kultimbiss unter der S-Bahn in den Himmel lobt. Ich war dort schon mal. Currywurst probieren. Inmitten von Müll, Straßenlärm, Asphalt und Abgasen. Genau so hat diese „tolle Wurst“ auch geschmeckt. Ich lebe definitiv lieber hier in der Gegend als in Berlin (ich war echt oft dort!). Es ist sauberer, sicherer – und natürlich viel grüner! Natürlich riecht es mitunter auch mal nach Gülle – aber besser Gülle als den „Geruch der Großstadt“. Berlin mag eine Reise wert sein. Aber hier ist es LEBENSWERT. Nicht nur eine Reise lang.

Natürlich bekommt ihr auch eine neue Tour – und zwar am Ende!

Igelriede, Thülsfelder Talsperre

Abseits des Jakobsweg via baltica, Visbek

Da Gogericht auf dem Desum

Die erste Woche mit Yoshi alleine! Voll ungewohnt – Joey ist am letzten Tag vor dem zweiwöchigen Urlaub von Yoshi eingeschläfert worden. Damit ihr nicht nur Bilder von den letzten Tagen seht, gibt es jetzt die heutige Tour als Tourentipp, mehr findet ihr auf der Emsland-Seite. Nicht wundern, die Tour ist dort „mittenmang“, weil ich nach und nach anfange, die Touren nach Gegenden (Gemeinden) zu sortieren.

Bei Werlte findet ihr das Megalithgrab „De hoogen Steener“ und die Herrentannen, in der Beschreibung und auf den Fotos findet ihr Infos zur Tour!

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Orte entdecken: Froschhausen… äh… Quakenbrück

Zusammen mit dem Adeldackel „Waldi von Oma“ habe ich Quakenbrück erkundet. Das hat sich angeboten, nachdem ich Joeys Asche in Badbergen abgeholt habe. Quakenbrück liegt an der Landkreisgrenze Cloppenburg/Artland und gehört zum Landkreis Osnabrück. Das Artland ist generell eine total schöne Gegend, wo viele alte Häuser Schaugiebel haben, die den Reichtum des Hausbesitzers dargestellt haben (und die jetzt vielen Hauskäufern aufgrund von Denkmalschutzauflagen wahrscheinlich schlaflose Nächte bescheren).

Als erstes waren wir in der Tourist-Info am Markt. Es gab jede Menge Informationsmaterial zum Thema Wandern und über die Gegend sowie über den Naturpark „Terra Vita“. Der liegt im Osnabrücker Land. Das war echt toll! Terra Vita hat ein richtig tolles Marketing und über das ganze Jahr hindurch viele unterschiedliche Angebote an unterschiedlichen Orten. Ich stehe total auf solche Infos.

Letztlich profitieren die Seite und damit die Nutzer auch davon, dass ich eine große Sammlung an solchem Material habe, die jetzt noch viel größer ist. Auch für Kinder gibt es ein paar tolle Sachen in Quakenbrück, , zum Beispiel einen Flyer zur „Hase-Helden-Tour Quakenbrück“. Die ist 2 Kilometer lang, für Kinder gut zu machen und führt zur Sohlengleite der Hase. Falls ihr jetzt so ein Bild von einem Hasen im Kopf habt, der auf einer Bananenschale ausrutscht… entdeckt den Pfad!

Dazu habe ich eine Station dann im Stadtpark gefunden. Solltet ihr irgendwann Langeweile haben und nicht wissen, was ihr mit den Kindern anstellen sollt, der Tierpark ist als Familie schlichtweg unerschwinglich, Freizeitpark ebenfalls und im Indoorspielplatz fallen euch die Ohren ab: Quakenbrück ist einen Besuch wert! Was die Bahn angeht, hält der R18 (Wilhelmshaven – Varel – Rastede – Oldenburg – Huntlosen – Bramsche – Osnabrück) dort.

Ihr könnt den Weg nehmen, Frösche entdecken, es gibt Labyrinthe auf Federn in der Stadt, viele, viele alte Häuser – entdeckt sie einfach! Wer nicht der „Hase-Helden-Tour“ folgen möchte, kann sich das Heft zum „Poggenpad“ aus der Tourist-Info holen und einen Rundgang mit 30 Stationen an vielen alten Häusern machen und dabei Fröschen und auf dem Boden montierten Schildern folgen. Die Beschreibung des Poggenpads und damit von vielen alten Häusern bekommt ihr auch auf plattdeutsch und französisch

Richtig witzig fand ich auch das Denkmal vom „Steuerbürger“ vor dem dortigen Finanzamt. Natürlich mit „armer Hund“. Toll sind auch kleine Labyrinthe auf schweren Federn, die an einigen Stellen montiert sind. Im kleinen Stadtpark findet ihr neben einem Kinderspielplatz ein paar Sportgeräte und tatsächlich eines davon ist zum „Rückenschrubbeln“.

Da Quakenbrück eine gut erhaltene historische Altstadt hat, findet man zwischendurch Gaststätten, die es schon seit weit über zweihundert Jahren gibt! Falls ihr gerne in solche Lokale geht und Fans von Hörbüchern seid: hört euch doch mal „Eine kleine Geschichte der Trunkenheit, der Homo alcoholicus von der Steinzeit bis heute“ von Mark Forsythe an. Die gibt es unter anderem bei Audible und weil Jürgen von der Lippe das Buch vorliest, ist es einfach nur unglaublich grandios. Selbstverständlich auch lehrreich.

Natürlich gibt es auch in Quakenbrück massive „Bausünden“ aus Zeiten, wo man das ganz Alte für eher wertlos gehalten hat. Ein Architekt, der sich auf historische Häuser spezialisiert hat, hat irgendwann mal erklärt: „Denkmalschutz ist das Bewahren des Feuers – nicht das Hüten der Asche!“. Ich habe darüber lange nachgedacht und im Sinne des Architekten bedeutet es, dass es zwar richtig ist, so viel historische Bauten zu erhalten, wie es geht – aber manchmal geht es halt nicht oder nicht ganz und dann sollte es einen klaren Stilbruch geben. Wie der aussieht ist leider dann oft Geschmacks- und vor allem auch Geldfrage.

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Recht und Ordnung; vom Zentralregister und Hundesteuern

So ganz ohne eigenen Hund und mit Jobhund in Urlaub, habe ich den „Adelsdackel“ mit auf Tour genommen. Mittwoch war er mit mir unterwegs, Joey bei der Kämmerei (Hundesteuer) und beim Hunderegister abzumelden. Das sitzt in Oldenburg und da wollte ich sowieso hin.

In Niedersachsen müssen alle Hunde seit 2003 beim Zentralregister angemeldet werden. Also „eigentlich“, weil im Endeffekt werden es nicht alle, wenn man den ganzen Such- und Fundmeldungen glauben darf, dass ein Hund zwar einen Chip hat, aber nicht registriert ist. Es reicht nicht aus, den Hund nur bei Tasso registriert zu haben. Tasso ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das Zentralregister eine staatliche Einrichtung. Über den ausgelesenen Chip kann auch beim Zentralregister nach einem Halter gesucht werden.

Plüschdackel vor dem Schild "GovConnect, IT.spezialsiten für Verwaltung"

Was passiert, wenn ihr den Hund dort nicht angemeldet habt? Das ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einer Geldbuße von bis zu 10 000 Euro bestraft werden. Diese Summe wird wohl eher weniger aufgerufen, aber es kann durchaus sein, dass bei einer Abfrage einer Chipnummer beim Zentralregister die keinem Halter zugeordnet ist, dann später nachgefragt wird, wer denn bitte der Halter des unregistrierten Hundes ist. In OPR hätte es mich rund 270 Euro gekostet, falls Joey abgehauen und ins Tierheim gebracht worden wäre (dass dort so derbe am Arsch der Welt ist, dass ich ohne Auto nicht mal hingekommen wäre). Wäre dann noch ein Bußgeld wegen eines nicht-angemeldeten Hundes dazu gekommen… das wäre dann wohl mehr gewesen, als Joey gekostet hat.

Falls ihr noch nie etwas vom Niedersächsischen Hunderegister (klick mich, ich bin ein Link) gehört habt, bekommt ihr hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Übrigens wird es auch teuer, wenn euch das Ordnungsamt mit einem nicht bei der Stadt/Gemeinde angemeldeten Hund erwischt. Die Anmeldung bei der Stadt/Gemeinde ersetzt nicht die Anmeldung im Zentralregister! Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge! Es mag ja sein, dass ihr bislang das Glück hattet, noch nie kontrolliert worden zu sein (weil in manchen Städten die Parkraumbewirtschaftung einfach viel lukrativer ist), aber das ist nicht überall so. Als wir in Wuppertal gewohnt haben, haben sich mindestens zwei Stellen im Ordnungsamt durch die Bußgelder bei den Hundekontrollen ergeben. Es wurden sowohl Steuermarken als auch das Mitführen von Kotbeuteln kontrolliert. Wer übrigens den Passus „gut sichtbar am Hund…“ für die Marken in die jeweiligen Ordnungen geschrieben hat, hat wahrscheinlich selbst nicht unbedingt einen Hund, der herumtobt und sich im Matsch oder was auch immer wälzt.

Bei Muffbeuteln ist es – laut Aussage des Kämmerers der Stadt Neuruppin – so, dass man „So viele Kotbeutel dabei haben muss, dass man immer noch einen in Reserve hat, wenn man wieder zu Hause ist“. Um das zu demonstrieren, zog er dann als selbst Hundehalter einen während einer Ratssitzung aus seiner Hosentasche. Üblicher Weise fängt dann das Bußgeld bei 20 Euro an. Davon bekommt man mindestens einen Jahresvorrat an Muffbeuteln! Entsorgt ihr die übrigens nicht in einen Mülleimer, sondern schmeißt sie irgendwo ins Gebüsch und werdet dabei erwischt, fällt das unter illegale Müllentsorgung – und das kann dann problemlos eine dreistellige Summe werden.

Die Hundesteuer ist eine „Luxussteuer“ und Sache der Stadt bzw. Gemeinde, in der man wohnt und den Hund hält. Zwar sind die tatsächlichen „Luxussteuern“ 1992 abgeschafft bzw. in andere Steuern umgewandelt worden, aber weil die Hundesteuer etwas ziemlich individuelles ist, benutzt man dafür oft noch den Begriff „Luxussteuer“. Erstmals tauchte eine Hundesteuer übrigens um 1500 als „Hundekorn“ auf. “Das Finanzamt hat mit Hundesteuern nichts zu tun. Es gibt Städte und Gemeinden, die in ihrer Satzung festgelegt haben, dass es für bestimmte Hunde eine Befreiung oder Ermäßigung der Hundesteuer gibt. Das trifft dann z. B. Auf Arbeitshunde (Polizei, Rettungsdienst, Hundestaffel, Jäger, Schäfer) zu, kann aber auch für Assistenzhunde gelten oder für Hunde von Behinderten und/oder Senioren. Es lohnt sich jedenfalls, da mal genauer nachzuschauen.

Als Luxussteuer fließt die Hundesteuer in den allgemeinen Haushalt. Aus dem allgemeinen Haushalt werden generell alle notwendigen Ausgaben einer Stadt/Gemeinde bezahlt, egal ob Spielplätze oder Bauhof. Was aber NICHT bedeutet, dass man von „ich bezahle Hundesteuer, also kann mein Hund überall hinkacken und irgendwer räumt es schon weg!!“ ausgehen darf. Ich meine, wer so argumentiert, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, was er eigentlich für ein Menschenbild hat. Wenn er gerne zurück ins Mittelalter möchte, herzlich gerne. Aber da wäre er vielleicht selbst „Abtrittsanbieter“ gewesen oder hätte die Scheiße anderer Menschen weggeputzt.

Es ist übrigens toll, wenn von einem Teil der Einnahmen die Infrastruktur für Hundehalter verbessert wird. Wenn es also Kotbeutelspender gibt, Hundeauslaufflächen, eingezäunte Freilaufbereiche, Infoflyer und so weiter. Ein anderer Teil fließt mehr oder minder indirekt auch in den Tierschutz. Denn Kommunen haben letztlich auch die Aufgabe, sich um Fundtiere zu kümmern – und diese geben sie gerne an ein Tierheim ab, dass dafür einen vereinbarten Betrag bekommt.

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Mit Hund ins Museum

Bislang geht so etwas hier in der Gegend ja vor allem im Museumsdorf. Da können Hunde problemlos mit rein. In anderen Museen ist das schon etwas problematischer, wenn man keinen ausgewiesenen Assistenzhund hat. Mein Lieblingsmuseum ist das Museum (Link) Natur und Mensch“ am Damm in Oldenburg. Da ich ohnehin nach Oldenburg musste, dachte ich, so ohne Hund kann ich dort ja jetzt mal wieder hin.

Derzeit gibt es auch eine absolut tolle Sonderausstellung über Säbelzahnkatzen. Säbelzahntiger klingt irgendwie auch nach ziemlich weit weg – oder? Falsch. Säbelzahntiger gab es vor vielen tausend Jahren auch genau hier in der Region. Zusammen mit Wollnashörnern und Co!

Seit Monaten geht es online ja immer mal wieder um den Megalodon, den Urhai. In der Ausstellung ist ein Abguss eines seiner Zähne zu sehen! Das ist tatsächlich super interessant, denn man kann sehr gut sehen, dass der Zahn gesägt ist. Genau wie die Zähne vom Säbelzahntiger. Warum die eine Sägekante haben (und wie die sich anfühlt)? Die Antwort findet ihr im Museum! (Oder irgendwo online).

Als ich meinen Eintritt bezahlt habe, habe ich mich nett mit den beiden Museumsangestellten an der Kasse unterhalten und gesagt: „Na ja, mein Hund ist leider gestorben, nun kann ich zumindest auch mal wieder ins Museum!“. Da wurde mir erklärt, dass es einmal im Monat dort einen Hundesonntag gibt. Und zwar (genau wie im Neandertal-Museum) jeden ersten Sonntag im Monat dürfen auch Hunde mit in das Museum! Der nächste Hunde-museums-tag ist am 7. September 2025!

Nutzt es aus! Mit der Sonderausstellung vor allem, wenn ihr Kinder habt, die auf Dinos und/oder Katzen stehen! Denn das ist letztlich auch eine Lernform, die ihr so schnell nicht noch einmal bekommt. Es gibt auch Erklärungen auf niederländisch in der Ausstellung, was ich auch ziemlich gut finde.

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Kremierungskosten unterschiedlicher Anbieter

Samstag habe ich eine Mail mit der Rechnung von Rosengarten Tierbestattung bekommen. Da Joey 22 kg gewogen hat, kostet die Einäscherung des Hundes 400 Euro. Wohlgemerkt: ich habe ihn selbst hingebracht und hole ihn auch selbst in einer Papiertüte wieder ab.

Ich habe dann an den Mitarbeiter vom Bestattungshaus gedacht, der uns damals beraten (und zum Teil voll angelogen) hat und der immer etwas von „Krema“ gefaselt hat. Ehrlich, wenn ich das Wort „Krema“ höre, denke ich an Kaffeewerbung und „Crema“ oder an Nivea. Aber bestimmt nicht an Einäscherung. Aber vor drei Jahren stand auf der Bestatterrechnung dann 480 Euro für die Einäscherung von Nick. Einem ausgewachsenen Menschen. Dass ich mit Joey dabei sein konnte, bis die Klappe vom Brennraum wieder unten war, hat nichts gekostet.

Es war toll geschmückt und die Mitarbeiter waren super nett und haben viele Fragen beantwortet. Da wir Junior selbst mit in den Sarg gelegt haben, hatte er auch viele Sargbeigaben – alles, was für ihn wichtig war, oder was uns für ihn wichtig war. Unter anderem Mais (und Bratwurst, Salami, Chips und Eier aus Altenoythe). Es gibt einen Haufen Witze über „mein letztes Essen soll Mais sein!“ und so. Die Realität: Mag sein, der Mais (wobei es kein Popcornmais war) poppt kurz in der Hitze auf. Aber eben nur einen Bruchteil eine Sekunde, bevor er verbrennt. Es riecht auch nicht nach Popcorn, Salami, Braten oder whatever, denn alle Gerüche verschwinden in der Filteranlage des Krematoriums.

Abschiedsraum im Krematorium, ein Sarg steht auf einer Schiene vor einer verschlossenen Ofenöffnung, es gibt als Dekoration Tücher und viele Kerzen. Im Vordergrund steht ein Hund

Wobei im Endeffekt halt noch der Sarg als Brennholz notwendig war, um einfach die notwendigen Voraussetzungen für eine so große Hitze zu schaffen, dass ein Körper halt bis auf die Knochen verbrannt werden kann. Knochen bestehen aus Mineralien, und die verbrennen nicht. Also keine Ahnung, ob Joey noch auf einen Stapel Kaminholz gebettet wird, damit die erforderliche Temperatur erreicht wird.

Ich könnte bei seiner Kremierung dabei sein, aber das würde 160 Euro zusätzlich kosten – und das ist einfach unfassbar viel Geld, über das sich manche Menschen gar nicht so viele Gedanken machen. Wenn ich ihn hätte abholen lassen, wäre auch das noch einmal in Rechnung gestellt worden. Hätte ich Joey am Wochenende oder einem Feiertag abgegeben, wären 60 Euro dazu gekommen.

Joeys Vorgänger, Farino, ist aufgrund unserer Lebensumstände damals nach dem Einschläfern in der Tierarztpraxis geblieben. Die kühlen die Tierkörper und dann kommen diese in die Verwertung. Das klingt brutal und ich hätte es mir auch anders gewünscht – aber es ist ein krasser Unterschied, ob 60 Euro für die Tierverwertung auf einer Rechnung stehen oder mehrere hundert Euro für Einäscherung. Hier in der Region übernimmt die OFK in Kampe die Verwertung von toten Haustieren und es ist völlig okay, wenn jemand sich dafür entscheidet! Die Tiere sind tot, die Seele weggeflogen… da ist kein Leben mehr drin. Jedenfalls nicht, wenn die vernünftig gekühlt worden sind.

Rosengarten (Klick mich, ich bin ein Link) ist aber in dieser Region übrigens nicht der einzige Anbieter für Haustierkremierungen – aber deutschlandweit der Größte. Es gibt noch Avalon (klick mich, ich bin ein Link) in Zetel. Die haben nicht so viel Werbung überall, keinen TV-Hundetrainer als Aushängeschild, bieten keine Extrakurse für Tierarztpraxen an und deshalb sind deren Betriebskosten günstiger. Hätte ich auch nehmen können – aber wenn man gedanklich komplett unter Druck ist und alles aus den Fugen gerät, ist einfach das präsent, was einem ständig in der Werbung begegnet.

Bei Avalon hätte die Kremierung 295 Euro gekostet, die Abschiednahme 25 Euro. Hätte ich den Hund abends, an Feiertagen oder am Wochenende abgegeben, wären 42 Euro in Rechnung gestellt worden – völlig okay.

Gleiches gilt für den Tierbestatter Argos (klick mich, ich bin ein Link) in Lingen, wobei diese Firma kein eigenes Krematorium hat, sondern einen Vertrag mit einem anderen Unternehmen, das sich wahrscheinlich in Badbergen befindet, da auch Pferdekremierung angeboten wird. Das Pferdekrematorium ist – genau wie Firma Rosengarten – in Badbergen. Bei Argos hätte ich für die Einäscherung 300 Euro bezahlt – und die Firma hätte immer noch daran verdient. Auch bei Argos hätte ich Joey persönlich hinbringen können, wäre es am Wochenende gewesen, hätte es 40 Euro gekostet. Auch völlig in Ordnung.

Es gibt bzw. gab irgendwo im „nördlichen Emsland“ noch ein Tierkrematorium. Das habe ich auch schon öfters bei Google Maps angezeigt bekommen – aber das scheint nach den Schlagzeilen in den Tageszeitungen dann von der Bildfläche verschwunden zu sein. Was wohl auch besser ist.

Bestattungen sind immer auch ein Geschäft. Egal ob für Tiere oder für Menschen. Es sind Firmen, die viel Geld investiert haben, dass sie irgendwie auch wieder reinbekommen möchten – und noch etwas mehr oben drauf, damit die Mitarbeiter ein Dach über dem Kopf und etwas zu Essen haben. Aber letztlich entscheidet oft der Zugehörige/Angehörige oder eben der Besitzer, wieviel Geld er wo ausgibt und in wieweit er sich vorher über unterschiedliche Möglichkeiten informiert hat. IHR seid jetzt definitiv klüger als ich am letzten Freitag. „Lehrgeld“ zu blechen, gehört zu meinem Leben dazu. Es ist schön, wenn ihr irgendwann vielleicht die Möglichkeit habt, genau das zu vermeiden!

Es gibt den Bundesverband der Tierbestatter (klick mich, ich bin ein Link), dort könnt ihr Tierbestatter nach Regionen suchen und euch generell genauer über das Thema informieren.

Übrigens: Abdrucksets für Pfoten gibt es für deutlich unter 10 Euro bei Amazon! Das funktioniert total super und die Hundepfoten sind auch nicht eingesaut oder so. Meine Tochter hatte vor ein paar Jahren welche bestellt und dann auch einen Pfotenabdruck von Joey genommen. Das ist ein Stempelabdruck, die für Gipsabdrücke kostet etwas mehr.

Ebenso bekommt ihr bei Amazon Ascheanhänger für Haustiere. Oder für ein paar Fellhaare. Diese Anhänger kommen mit einem winzigen Trichter, so dass etwas Asche umgefüllt werden kann – und manchmal kann man die auch gravieren lassen. WENN ihr so etwas macht, faltet vorher ein DIN A 4 Blatt auf DIN A 6 (also quer und längs), klappt das auf und macht es auf dem Blatt. Denn ein Teil der Asche geht immer daneben und es ist mit dem Blatt einfacher, die wieder in den Beutel zu verfrachten. Bei den Urnenanhängern seid ihr ab etwas über 10 Euro dabei und habt generell eine große Auswahl.

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