Zusammen mit dem Adeldackel „Waldi von Oma“ habe ich Quakenbrück erkundet. Das hat sich angeboten, nachdem ich Joeys Asche in Badbergen abgeholt habe. Quakenbrück liegt an der Landkreisgrenze Cloppenburg/Artland und gehört zum Landkreis Osnabrück. Das Artland ist generell eine total schöne Gegend, wo viele alte Häuser Schaugiebel haben, die den Reichtum des Hausbesitzers dargestellt haben (und die jetzt vielen Hauskäufern aufgrund von Denkmalschutzauflagen wahrscheinlich schlaflose Nächte bescheren).

Als erstes waren wir in der Tourist-Info am Markt. Es gab jede Menge Informationsmaterial zum Thema Wandern und über die Gegend sowie über den Naturpark „Terra Vita“. Der liegt im Osnabrücker Land. Das war echt toll! Terra Vita hat ein richtig tolles Marketing und über das ganze Jahr hindurch viele unterschiedliche Angebote an unterschiedlichen Orten. Ich stehe total auf solche Infos.

Letztlich profitieren die Seite und damit die Nutzer auch davon, dass ich eine große Sammlung an solchem Material habe, die jetzt noch viel größer ist. Auch für Kinder gibt es ein paar tolle Sachen in Quakenbrück, , zum Beispiel einen Flyer zur „Hase-Helden-Tour Quakenbrück“. Die ist 2 Kilometer lang, für Kinder gut zu machen und führt zur Sohlengleite der Hase. Falls ihr jetzt so ein Bild von einem Hasen im Kopf habt, der auf einer Bananenschale ausrutscht… entdeckt den Pfad!

Dazu habe ich eine Station dann im Stadtpark gefunden. Solltet ihr irgendwann Langeweile haben und nicht wissen, was ihr mit den Kindern anstellen sollt, der Tierpark ist als Familie schlichtweg unerschwinglich, Freizeitpark ebenfalls und im Indoorspielplatz fallen euch die Ohren ab: Quakenbrück ist einen Besuch wert! Was die Bahn angeht, hält der R18 (Wilhelmshaven – Varel – Rastede – Oldenburg – Huntlosen – Bramsche – Osnabrück) dort.

Ihr könnt den Weg nehmen, Frösche entdecken, es gibt Labyrinthe auf Federn in der Stadt, viele, viele alte Häuser – entdeckt sie einfach! Wer nicht der „Hase-Helden-Tour“ folgen möchte, kann sich das Heft zum „Poggenpad“ aus der Tourist-Info holen und einen Rundgang mit 30 Stationen an vielen alten Häusern machen und dabei Fröschen und auf dem Boden montierten Schildern folgen. Die Beschreibung des Poggenpads und damit von vielen alten Häusern bekommt ihr auch auf plattdeutsch und französisch

Richtig witzig fand ich auch das Denkmal vom „Steuerbürger“ vor dem dortigen Finanzamt. Natürlich mit „armer Hund“. Toll sind auch kleine Labyrinthe auf schweren Federn, die an einigen Stellen montiert sind. Im kleinen Stadtpark findet ihr neben einem Kinderspielplatz ein paar Sportgeräte und tatsächlich eines davon ist zum „Rückenschrubbeln“.

Da Quakenbrück eine gut erhaltene historische Altstadt hat, findet man zwischendurch Gaststätten, die es schon seit weit über zweihundert Jahren gibt! Falls ihr gerne in solche Lokale geht und Fans von Hörbüchern seid: hört euch doch mal „Eine kleine Geschichte der Trunkenheit, der Homo alcoholicus von der Steinzeit bis heute“ von Mark Forsythe an. Die gibt es unter anderem bei Audible und weil Jürgen von der Lippe das Buch vorliest, ist es einfach nur unglaublich grandios. Selbstverständlich auch lehrreich.

Natürlich gibt es auch in Quakenbrück massive „Bausünden“ aus Zeiten, wo man das ganz Alte für eher wertlos gehalten hat. Ein Architekt, der sich auf historische Häuser spezialisiert hat, hat irgendwann mal erklärt: „Denkmalschutz ist das Bewahren des Feuers – nicht das Hüten der Asche!“. Ich habe darüber lange nachgedacht und im Sinne des Architekten bedeutet es, dass es zwar richtig ist, so viel historische Bauten zu erhalten, wie es geht – aber manchmal geht es halt nicht oder nicht ganz und dann sollte es einen klaren Stilbruch geben. Wie der aussieht ist leider dann oft Geschmacks- und vor allem auch Geldfrage.