Mit dem Hundebuggy in Löningen

„Ich sollte mal wieder Touren einstellen!“ dachte ich so bei mir und habe ich dann entschlossen, mit den Hunden nach Löningen zu fahren. Da waren wir vor einigen Monaten schon einmal, allerdings musste ich damals feststellen, dass Hunde im Wachholderhain unerwünscht sind. Dort gibt es Schafe und Herdenschutzhunde und um Problemen vorzubeugen, sind dort alle anderen Hunde unerwünscht. Blöd halt,wenn man das erst vor Ort mitbekommt.

Allerdings gibt es auch noch andere tolle Wege dort, Löningen hat just neue Wanderwege ausgewiesen – aber das habe ich erst unterwegs gemerkt und die sind irgendwie auch noch nicht auf deren Webseite zu finden. Nun denn, gestern sind wir dann am Ufer der großen Hase gelandet und ich habe nach dem Motto: „Wenn wir schon mal hier sind, machen wir das Beste draus!“ dann geschaut, wo es uns hin verschlägt.

Da es Joey nicht so gut geht, war auch der Hundebuggy von Paw Hut mit von der Partie, den konnte ich gleich etwas besser testen. Da ich am Anfang der Tour nicht wusste, was uns so an Untergründen erwartet, wurde es da auch sehr interessant. Angeschafft habe ich den Wagen vor ein paar Wochen, nach ewig langen Überlegungen und Vergleichen, was für ein Hundebuggy tatsächlich zu uns passt. Viele Hundebuggys sind auf kleine Rassen ausgerichtet, die dann wie in einem Kinderwagen auf einer höheren Ebene sind. Da gibt es eine ziemlich große Auswahl – aber die hört dann langsam auf, wenn es um größere Hunde und damit schwerere Hunde geht. Oft findet man dann für den Bereich die Kombi „Fahrradanhänger mit Schiebemöglichkeit“. Das hatten wir schon mal in Neuruppin – aber ich möchte das Teil nicht mit einem Fahrrad ziehen. Was letztlich auch deutlich Gewicht und Platz am Buggy spart.

Also war die erste Überlegung: Buggy mit tiefem Einstieg, aber keine Kombi. Die zweite ist dann das Gewicht und die Größe. Ddenn mir bringt ein Buggy nichts, der eine Maximalbelastung von 15 kg hat und Größentechnisch auf Dacke ausgerichtet ist. Joey ist deutlich schwerer und dann kommt letztlich ja doch noch eine Wasserflasche und irgendwelcher Kleinkram dazu, der sich problemlos gewichtsmäßig aufsummiert. Das dritte Kriterium ist die Bereifung gewesen. Es gibt Hundehalter, die nur auf befestigten Wegen unterwegs sind. Da sind kleine Räder wie sie auch bei Kinderbuggys üblich sind, ausreichend. Ich bin mit den Hunden aber auf ganz unterschiedlichen Wegen unterwegs und da wären so kleine Räder etwas, das nur für richtig viel Probleme und Ärger sorgt und den Buggy für mich UND für Joey extrem unkomfortabel macht. Die drei anderen Kriterien waren die Breite (Zimmertürtauglich!), der Preis (aktuell zwischen 160 und 200 Euro) und das Aussehen/die Farbe. Es ist toll, dass es viele rote, gelbe und grüne Anhänger gibt, aber das finden viele Insekten auch richtig super. Weder Anhänger noch Kinderwagen noch Hundebuggy müssen bei mir die Farbe einer attraktiven Blumenrabatte haben.

Zusammen mit dem Lesen diverser Rezensionen ist es dann halt der geländetaugliche Hundebuggy von Paw Hut geworden. Der geht bis 30 kg Gewicht und hat ein Außenmaß von 70 cm Breite und 100 cm Länge. Das Gewicht ist etwas über 12 kg. Was mich dann vor Ort und beim Testen echt gefreut hat, ist das kleine Packmaß beim Verladen. Er passt voll unkompliziert hinten den Beifahrersitz, wenn man die großen Räder abnimmt – und das ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Ich kann auch das Vorderrad abnehmen, aber das stört halt nicht.

Am Verdeck sind drei Taschen angenäht, zwei sehen aus wie Getränkehalter, aber in klein und eine ist lang genug, dass mein Handy und der Autoschlüssel reinpasst. Also hat man problemlos Muffbeutel und Co griffbereit. Der Anhänger hat eine Feststellbremse zum heruntertreten. Dann blockiert auf beiden Seiten eine Stange die Räder. Das ist einfach und reicht bei uns völlig aus. Wenn Joey einsteigt, kann ich zusätzlich noch ein Rad mit einem Fuß blockieren. Da Joey meistens von vorne einsteigt, verhindert der Fuß, dass er den Buggy versehentlich wegschiebt. Der Hund kann von vorne einsteigen, was eigentlich nicht so vorgesehen ist und von hinten. Da ist die größere Öffnung, die mit Netzgewebe per Reißverschluss geöffnet und geschlossen werden kann.

Im Buggy gibt es noch einen Karabinerhaken um den/die Hunde dort anzuleinen. Den benutze ich aber eher nicht, da Joey ja eine Leine hat und auch keine Anstalten macht, da einfach mal eben rauszujumpen. Wie das mit dem Buggy ist, wenn er komplett geschlossen ist, kann ich euch nicht sagen, das habe ich mit Joey drin noch nicht ausprobiert. ABER VORSICHT: verzieht der Hund sich zu weit nach hinten, kann der Wagen nach hinten kippen, wenn man ihn nicht festhält! Das auf jeden Fall immer beachten. Das wirkt dann wie eine Wippe, wenn der Hund schwerer ist als der Wagen und das Hauptgewicht dann hinter die Achsen rutscht.

Generell freut es mich, dass sich der Wagen superleicht schieben lässt. Der Handgriff hätte durchaus etwas länger sein können, weil dass sowohl den Schiebekomfort als auch die Schrittlänge noch verbessert hätte. Aber es geht auch so und für den Preis und das Gewicht kann ich keine eierlegende Wollmilchsau erwarten. Mittlerweile haben wir ganz verschiedene Untergründe hinter uns. Auch da überzeugt der Buggy mit guter Geländetauglichkeit – wobei es mitunter insbesondere für den Hund besser/bequemer ist, ein Stück zu laufen und für den Menschen halt dann auch einfacher zu schieben/ziehen. Hoch bewachsene Wiesenwege sind so ein Fall oder nasse/tiefe Sandwege. Auch auf dem Trampelpfad neben der Hase musste Joey dann aussteigen, der Weg war recht schmal und Joey hätte mit seinem Gewicht IM Buggy sicherlich an mehreren Stellen dafür gesorgt, dass der Wagen in die Hase gestürzt wäre. Auch einen Rasenweg quer an einem kleinen Abhang hatten wir, wo Joey dann nach wenigen Meter aus dem Wagen sollte, weil die Schräglage zu schwer auszugleichen war und der Wagen zu kippen drohte. Was kein Problem war: eine Senke gerade zu durchqueren.

Beim Zusammenklappen muss man beachten, dass der vordere Reißverschluss geöffnet sein muss, damit der Klappmechanismus hinhaut, das hatte ich beim ersten Mal nicht beachtet. Ebenso gibt es eine Lasche, die dann einrastet und das Gestänge zusammenhält. Beim Aufklappen muss man dann daran denken. Es ist eine dünne Matte drin, aber es schadet nicht, noch eine Chenillematte oder so reinzulegen (die bekommt ihr unter anderem bei IKEA oder Jysk/Dänisches Bettenlager in der Badabteilung, manchmal auch bei Netto). Ich habe die ohnehin als Unterlage für die Hunde im Auto, da die Dreck und Feuchtigkeit aufsaugen, schön weich sind und problemlos gewaschen werden können. Ein weiterer Tipp ist, dass ihr euch eine Spülbürste oder so ins Auto packt, denn damit könnt ihr die Räder vor dem Einladen abbürsten, wenn ihr eine Geländestrecke hattet. Falls irgendwer auf die Idee kommt, der Buggy würde ohne Räder im Auto ja eine Hundebox ersetzen, schließlich gibt es die auch aus Stoff: Nein! Tut er nicht. Ihr tut weder euch, noch eurem Hund und auch nicht eurem Auto damit einen Gefallen. Zumal es bei den meisten Autos auch gar nicht passen würde.

Buggy fahren ist für Hunde etwas, dass sie lernen müssen. Also plant auch ein paar Tage Zeit ein, um das mit dem Hund zu üben! Joey durfte sich den ausgiebig anschauen und ist auf der allerersten Runde auch nur NEBEN dem Buggy gelaufen. Die war auch gar nicht lang, 5 Minuten oder so um zu gucken, wie sich damit umgehen lässt. Einen Tag später habe ich Leckerlies reingeworfen und Joey ist vorne reingeklettert, es wurde viel gelobt und nur etwas hin und her bewegt und so ging es dann halt immer weiter.

Hier findet ihr den Wagen auf Amazon

Die von uns gelaufene Strecke findet ihr hier:

Löningen gehört zum Erholungsgebiet Hasetal (klick mich, ich bin ein Link), liegt im Landkreis Cloppenburg und damit im Oldenburger Münsterland. Ich weiß, dass Städtetrips eher nach Bremen und Hamburg gehen – aber wer es ein bisschen kleiner und beschaulicher mag, sollte sich durchaus mal mit Löningen befassen.

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