Guten Tag, wir sind die Humpelkumpel!
Eigentlich heißen wir Joey, Yoshi und (hinter der Kamera) Manuela. Humpelkumpel klingt aber schmissiger und passt ganz gut. Weil: irgendetwas ist immer. Egal ob zwei oder vier Beine. Seit einem halben Jahr erkunden wir die Region überwiegend zu dritt.
Da Nordwest-Niedersachsen traditionell eher eine Radfahr-Region ist, kann das durchaus nervig werden. Hunde und Radfahrer gemeinsam auf schmalen Wegen bedeutet ein hohes Konfliktpotential. Denn insbesondere durch E-Bikes fällt es vielen Radlern oft gar nicht auf, wie schnell sie tatsächlich unterwegs sind – und mit Hunden braucht man nun einmal etwas Zeit, um Platz zu machen und oft sind auch notwendige Abständen nicht gegeben. Die Unfallstatistik von insbesondere Senioren mit E-Bikes (klick mich, ich bin ein Link) ist ziemlich krass, was die Betroffenen aber nicht sonderlich beeindruckt. Die Fahrer von E-Scootern (ich bin auch einer) sind da auch nicht wirklich viel besser – aber genau diese beiden Gruppen sind auf den gemeinsam genutzten Wegen der üblicherweise angepriesenen Strecken die „größte Konkurrenz“.
Ein familiäres Beispiel: mein Bruder war mit seinem Hund auf einem E-Roller Gassi, hat sich richtig übel abgepackt und beide (!!!) Schultern zertrümmert. Ich bin auf X / Twitter und bekomme da über die Medi-Bubble mit, wie radikal die Verletzungen von Scooter-Fahrern sind, die mit winzigen Rollen vor irgendwelchen Kanten knallen und einen Abgang machen. Ich habe schlichtweg keinen Bock darauf, das irgendwer irgendwann brüllt: „ABER DEIN HUND WAR SCHULD! DU HAST IHN NICHT IN EINER SEKUNDE ZUR SEITE GERISSEN BEKOMMEN!!!“. Wenn wir also ohnehin unterwegs sind, um schöne Strecken so ab etwa 3 Kilometer zu finden, dann können andere Leute davon ja auch profitieren!
Ich blogge seit 2013. Zu der Zeit habe ich in Neuruppin gewohnt und den Blog „Ruppi-Struppi“ erstellt. Unter anderem dank Joey ist der dort recht bekannt geworden und wir waren tatsächlich „bekannt wie die bunten Hunde“. 2020 ging es aus familiären Gründen wieder zurück nach Nordwest-Niedersachsen, mein Sohn hat nach rund 20 Jahren einen erneuten Hirntumor entwickelt und das war leider einer der tödlichen Sorte. Wir haben hier noch etwas über zwei wirklich tolle wenn auch enorm anstrengende Jahre gehabt, bis Junior im Sommer 2022 gestorben ist.
Wir haben jetzt 2025 und ich habe in den letzten zwei Jahren eine ganze Menge gelernt. In einer Weiterbildung über Natur- und Waldpädagogik und ansonsten ein bisschen was darüber, welchen Wert man als Mensch für manche Arbeitgeber, Vorgesetzte etc. nach 20 Jahren Care-Arbeit hat. Umso mehr freue ich mich über eine absolut tolle und wertschätzende Chefin, einen vierpfotigen Juniorchef und einen absoluten Traumjob, der jetzt nach viel, viel Vorplanung durch das Projekt Humpelkumpel ergänzt wird.
Ebenso freue ich mich, einer so grandiosen Wandergruppe, den „Mooris“, anzugehören. Diese Gruppe ist faktisch mein Testgelände für meine Vorstellungen dafür, wie Wandertouren eigentlich sein sollten und das Feedback der Gruppe hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Touren, die ihr von mir auf Komoot findet.
Da wir bei Wind und Wetter laufen, kommt es insbesondere im Winter/Frühjahr in den Wäldern zu matschigen Wegen aufgrund von Holzernte. Manchmal können auch bestimmte Bereiche deshalb – oder aus Jagdgründen – komplett gesperrt werden, wenn z. B. eine Treibjagd ansteht. Das kann ärgerlich sein, wenn man von weiter weg anfährt, aber wir sind Gäste in den Wäldern. Wir verbringen unsere Freizeit in Arealen, die anderen Menschen gehören und mit denen andere Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.
Auch die Hunde sind nur Gäste in den Wäldern. Natur- und Tierschutz hört nicht an der Schwanzspitze (so klein er mitunter auch ist) eines Hundes auf, sondern umfasst auch Wildtiere – und dazu gehören auch die kleinen und kleinsten Tiere.
Manuela